Will viel, kann wenig: E-Motorrad BMW CE 02​ im Test

BMWs E-Motorrad CE 02 sorgt mit seiner Gestaltung für Aufsehen und mit seinen Eckdaten für Stirnrunzeln. Was zeigt die Fahrpraxis des kleinen Flitzers?​

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BMW CE 02

(Bild: Clemens Gleich)

Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Clemens Gleich
Inhaltsverzeichnis

Als BMW die Eckdaten des CE 02 veröffentlichte, fragte ich mich schon: Wer soll sowas kaufen? Wo ist die theoretische Zielgruppe? Daher auch: Warum baut BMW das? Für wen? Es hat keine Chance auf lohnende Verkäufe. Ich finde Experimente gut, ich weiß, dass die meisten Unternehmungen scheitern, aber wenn es von Anfang an keine Chance auf Erfolg gibt, wie schlau ist das Experiment dann? Wir haben je nach Variante ein Kleinkraftrad oder ein Leichtkraftrad, das viel kostet, aber wenig kann. Die Älteren, die das Geld hätten, können damit sehr wenig tun. Die Jüngeren, die das großartig finden sollen, haben das Geld nicht und realistisch betrachtet werden sie das unabhängig vom Preis nicht großartig finden.

Jetzt kam der Test-Roller und bestätigt die aus den Eckdaten ablesbaren Probleme. Er bringt zusätzlich einen ganzen Sack neu erkannte Probleme. Das frühzeitig vorab, falls Sie eine schnelle Kaufberatung suchten: Das Fahrzeug ist leider nicht gut geworden. Da ich nicht nur meckern will: Schreiben Sie mir gern, wofür Sie den CE 02 einsetzen, falls Sie ihn gut finden. Eventuell erweitere ich den Text dann. Bitte schreiben Sie mir aber erst, wenn Sie selber ein bisschen damit gefahren sind und nicht darüber, dass bei der Präsentation in Lissabon die Leute das Ding ganz nett fanden. Das ist bei Präsentationen immer so, so früh schlägt niemand gern auf Nieten ein. Aussehen tat das Ding für mich ja auch gut, sonst hätte ich es nicht zum Test bestellt.

Ich mag das Design. Viele mögen es nicht.

(Bild: Clemens Gleich)

Also, mir gefällt das Design. Es ist interessant. Die verbauten Teile wirken solide bis hochwertig und wie beim BMW CE 04 finde ich es cool, auf einem Designerstück aus der B-Roll von Cyberpunk 2077 durch die Gegend zu fahren. Was mich am Design allerdings faszinierte: Es kostet den Endkunden signifikant Geld, das an anderen Ausstattungsbaustellen dann fehlte. Jede Plastikblende braucht eine Plastikform, und jede Plastikform kostet tausende von Euro, die Verkäufe erst einmal wieder reinbringen müssen. An vielen Stellen ist unklar, warum da ein Plastikdings hängt. Es sähe ohne genausogut oder besser aus und wäre besser wartbar. Vielleicht hätte BMW mal bei Honda anrufen können und fragen, ob die Jungs noch im Haus sind, die damals den Zoomer gemacht haben. Der wurde durch Weglassen gestaltet, was ebenfalls funky aussieht, aber viel weniger kostet. Man braucht nur vorher mehr Gehirnschmalz.

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