iPhone-Akkutausch – Service-Anbieter im Test
Was verlängert das Leben des Akkus im iPhone, wann muss man ihn tauschen, wer übernimmt die Arbeit? Und: Was steckt hinter Apples Leistungsdrosselung? Mac & i ist diesen Fragen nachgegangen und hat Dienstleistern beim iPhone-Batteriewechsel auf die Finger geschaut.
Was bei Apple ein Ladezyklus ist
Ein Ladezyklus entspricht bei Apple immer einer vollständigen Entladung des Akkus. Diese muss aber nicht in einem Zuge erfolgen, sondern zusammen 100 Prozent ergeben.
Benutzt man also zum Beispiel vier mal sein vollgetanktes iPhone, bis es nur noch einen Ladezustand von 75 Prozent hat, ist ein Zyklus abgeschlossen (4 x 25% = 100%). Dass nicht bei jedem Laden ein Zyklus anfällt, liegt an der Lithium-Ionen-Technik. Diese Akkus muss man vor dem nächsten Befüllen nicht möglichst weit entladen, da kein kapazitätsreduzierender Memory-Effekt auftritt, wie bei Nickel-Metall-Hydrid-Technik (NiMH).
Wie man den iPhone-Akku prüft
- Die Zahl der absolvierten Ladezykeln verrät das kostenlose Mac-Programm „CoconutBattery“ unter dem Reiter „iOS Device“. Man muss das iPhone dazu allerdings per Kabel mit dem Mac verbinden und die Kommunikation mit „Vertrauen“ erlauben. Hier erfahren Sie auch die Temperatur der Lithium-Polymer-Zelle. Ähnliches leistet das Programm iMazing, das es auch für Windows gibt.
- Um die aktuelle gegenüber der ursprünglichen Kapazität abzufragen, kann man Gratis-Apps wie „Battery“ von Ken Ken oder „Battery Life“ von RBT Digital (unter Messdaten schauen) verwenden.
- Hinweise auf ein von iOS unter Umständen automatisch vorgenommenes Heruntertakten des iPhone-Prozessors liefert zum Beispiel die App „CPU DasherX“ von GreenGames Studio. Unter „Current Frequency“ nennt sie den aktuellen MHz-Wert der CPU. Liegt er weit unterhalb von der „Max Frequency“, ist das iPhone betroffen. Bei einem 6s von uns zeigte die App die erwartbaren 1848, bei einem anderen 1200 und bei einem dritten 911 MHz. In der Kälte sackte der Wert teilweise kurzfristig von 911 auf 600 MHz ab. Vor der Messung sollte der Akku geladen, alle Apps beendet und das iPhone neu gestartet worden sein.
- Eine weitere Möglichkeit zum CPU-Check ist es, die App Geekbench laufen zu lassen und das Ergebnis mit der zugehörigen Datenbank zu vergleichen. Betroffene Geräte schneiden oft mit 30 bis 50 Prozent niedrigeren Werten ab. Geekbench 4 kostet 1,09 Euro. Fühlt sich Ihr iOS-Gerät langsamer an, liefert aber bei Geekbench Normalwerte, ist ein anderes Phänomen als das Heruntertakten durch Apples iOS-Updates der Grund.
Hält der Akku keinen ganzen Tag mit normaler Benutzung durch, empfiehlt sich ein Wechsel auf jeden Fall. Bei neueren Modellen tauscht Apple den Akku derzeit für knapp 30 Euro, für iPhones vor dem 6 veranschlagt der Hersteller 89 Euro. Ältere iPhones einschließlich dem 4er-Modell repariert Apple nicht mehr.