Raspberry Pi: Die besten Projekte

Der Raspberry Pi ist auch durch seine Vielseitigkeit der beliebteste Single-Board-Computer auf dem Markt. Wir zeigen einige Anwendungen.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Cornelia Möhring
Inhaltsverzeichnis

Seit seiner Premiere im Jahr 2012 hat der Raspberry Pi in seinen diversen Iterationen die Herzen der Hard- und Software-Bastler erobert. Kein Wunder, ist der Einplatinencomputer doch nach wie vor fast konkurrenzlos günstig und gleichzeitig unglaublich flexibel einsetzbar. Ob als klassischer Desktop-Computer oder ferngesteuerter Webserver, der Pi ist ein wahrer Allrounder. Wir zeigen Ihnen im Folgenden eine Reihe praxistauglicher Einsatzszenarien für den Raspberry Pi und blicken am Ende noch ein wenig über den Bastel-Tellerrand hinaus.

Zur Info: Die meisten der im Artikel vorgestellten Projekte sind für die Raspberry-Pi-Modelle 2 und 3 optimiert. In der Regel dürfte es aber nicht allzu lange dauern, bis sie auch für den im Juni 2019 präsentierten Raspberry Pi 4 umgesetzt werden. Da dieser deutlich mehr Leistung bietet, dürften praktisch alle Projekte auf dem Pi 4 noch mehr Freude machen.

Bei allen Spezialfähigkeiten: Der Raspi ist auch als traditioneller Linux-Rechner immer eine Überlegung wert. Natürlich kann der Pi leistungstechnisch nicht mit einem flotteren Desktop-PC mithalten, speziell die aktuelleren Raspberry Pi Modelle lassen sich aber durchaus für einfache Aufgaben wie die Textverarbeitung, E-Mail und Websurfen verwenden. In Kombination mit einer gut angepassten Linux-Distribution wie Raspbian macht der Raspi als Desktop-Rechner durchaus Spaß. Auch einfache Programmierprojekte mit Sprachen wie Python - eine der klassischen Anwendungen für den Pi - macht auf dem Raspi Laune. Mit dem Raspberry Pi 4 dürfte die Desktop-Tauglichkeit noch einmal deutlich gesteigert werden. Das liegt zum einen am schnelleren Prozessor, vor allem aber auch an Optionen mit zwei oder vier Gigabyte Arbeitsspeicher. Wie Sie den Raspberry Pi mit dem Raspbian einrichten, zeigen wir Ihnen ausführlich in diesem Artikel.

Idealerweise konfigurieren Sie dabei auch gleich die SSH-Verbindung zu Ihrem Raspberry Pi. Damit können Sie den Minirechner von einem anderen PC aus fernsteuern, um beispielsweise Updates einzuspielen. Wie Sie SSH auf dem Pi einrichten, verraten wir Ihnen hier.


Die großen Cloud-Anbieter wie Dropbox, OneDrive oder Google Drive sind in Sachen Datenschutz nicht eben erstklassig. Wer die Hoheit über sensible Daten behalten möchte, sollte diese daher auf einer eigenen Cloud sichern. Der Raspberry Pi eignet sich hervorragend dafür. Als Basis dienen beispielsweise die Open-Source-Cloudanwendungen Nextcloud oder auch OwnCloud. Beide Lösungen laufen mit vergleichsweise wenig Aufwand auf dem Pi. Sie erlauben die Sicherung und Synchronisation von Dateien sowie die Ausführung von Diensten wie Kalendern, einer Kontaktverwaltung oder auch Office-Programmen.

Ob Nextcloud oder OwnCloud besser für die eigenen Ansprüche sind, ist letztlich Geschmackssache. Beide Dienste werden aktiv weiterentwickelt und bieten vielseitige Clients für alle wichtigen Desktop- und Mobil-Betriebssysteme.

Wie Sie Nextcloud auf dem Raspberry Pi einrichten, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Wie Sie eine eigene OwnCloud-Installation für den Raspberry Pi einrichten, zeigt dieser Artikel.


Zu behaupten, der Raspberry Pi verdankt zumindest ein Stück seiner enormen Beliebtheit dem quelloffenen Mediacenter Kodi, ist wohl nicht allzu gewagt. Kein Wunder: Dank Kodi wird der Raspberry Pi zu einem hervorragenden Player für lokale und gestreamte Filme, Musik, Fotos und mehr. Auf diese Weise lässt sich ein Wohnzimmer-TV mit vergleichsweise geringem Aufwand mit praktischen Smart-Funktionen nachrüsten. Auch hier gehen wir davon aus, dass Kodi auf dem Raspberry Pi 4 noch einmal einen Sprung nach vorne machen wird. Sobald die entsprechenden Distributionen angepasst sind, wird das Mediacenter dank neuer Codecs und 4K-Unterstützung nochmals runder laufen als es bereits jetzt der Fall ist. Wie Sie Kodi auf dem Raspberry Pi einrichten, zeigen wir Ihnen hier.

Und wenn es soweit ist, können alle Nutzer von Amazon Prime Video den Streaming-Service gleich mit auf den Pi holen. Wie Sie Prime Video auf einem Kodi-Raspi zum Laufen bringen, verraten wir Ihnen hier.


Werbung im Internet ist ein notwendiges Übel, finanzieren sich doch viele kostenlose Angebote darüber. Wenn die Werbeflut aber überhand nimmt, ist der Einsatz eines Werbeblockers unabdingbar. Mit einem Raspberry Pi und dem Projekt Pi-Hole lässt sich ein solcher nicht nur einfach und effizient, sondern auch geräteübergreifend realisieren. Sobald Pi-Hole auf dem Raspi läuft, filtert das System Werbeanzeigen auf allen Geräten im Netzwerk. Wie Sie einen Raspberry Pi mit Pi Hole zum Werbeblocker machen, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.


Alternativ zur Cloud kann der Raspberry Pi auch netzwerkintern als Ersatz für teure NAS-Systeme dienen. Möglich macht es das Open-Source-Projekt OpenMediaVault. Die Einrichtung des Raspi-NAS ist dabei erstaunlich einfach, der Zugriff auf den Netzwerkspeicher schon mit dem im Artikel verwendeten Rasperry Pi 3+ zumindest für kleine Datenmengen brauchbar. OpenMediaVault dürfte aber erst Recht von einem Upgrade auf den Raspberry Pi 4 profitieren, bietet dieser doch endlich Gigabit-Ethernet und schnellere USB-3.0-Anschlüsse. Die Einrichtung und Konfiguration von OpenMediaVault auf dem Raspberry Pi erklären wir Ihnen hier.


Unsere Übersicht kratzt gerade einmal an der Oberfläche dessen, wozu der Raspberry Pi fähig ist. Weltweit realisieren Bastler und Entwickler unzählige Hard- und Softwareprojekte mit dem Mini-Rechner. Wollen Sie beispielsweise eine Gaming-Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen? Dann installieren Sie ein Emulatoren-Systeme wie Retropie oder Recalbox! Mit den passenden Controllern und natürlich entsprechendem Spielematerial emuliert der Pi klassische Konsolen und Heimcomputer wie den Commodore Amiga, das Super Nintendo oder das Sega Mega Drive praktisch originalgetreu.

Noch einen Schritt weiter gehen Bastelprojekte, die den Raspi in Kombination mit Retropie und Co. als Basis für einen Arcade-Automaten nutzen. Mit etwas Einsatz kommt so klassisches Spielhallenflair ins Haus. Weitere spaßige Bastelprojekte mit dem Raspberry Pi umfassen beispielsweise einen smarten Spiegel, einen sprechenden Wecker, eine Alexa-Alternative oder eine Überwachungskamera für Haus und Garten.

Die Beliebtheit des Raspberry Pis wird tendenziell noch lange nicht abebben - erst Recht nicht angesichts des Raspberry Pi 4. In Zukunft werden also immer neue, hochspannende Projekte auf Basis des Mini-Rechners erscheinen. Wir sind gespannt!

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(como)