VW ID.4: Volkswagen stellt sein wichtigstes Elektroauto vor

Seite 3: Platz für alle

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Der Radstand des ID.4 beträgt 2,77 Meter, was zu einem großzügigen Innenraum führen soll. Das Kofferraumvolumen kann von 543 auf 1575 Liter bei umgeklappten Rücksitzen wachsen. Insgesamt soll das Platzangebot "der nächstgrößeren Klasse" entsprechen, heißt es im Pressetext. Bezogen auf den Volkswagen-Konzern wären das also der Tiguan Allspace. Das mag beim Raumangebot für die Insassen stimmen, beim Kofferraumvolumen hat der größte Tiguan mit 760 Litern allerdings deutlich mehr zu bieten. International betrachtet haben SUVs den in Deutschland beliebten Kombi abgelöst: Es sind große und subjektiv praktische Autos für die täglichen Wege, die nicht leistungsstark sein müssen, sondern eher komfortabel.

VW ID.4 Innenraum (6 Bilder)

Auf den ersten Blick ähnelt das Cockpit stark dem ID.3. Volkswagen will Software- und Haptikschwächen unbedingt vermeiden.

Die Produktion im traditionsreichen Werk in Zwickau läuft seit Monaten. Die 27.000 Exemplare der 1st Edition sollen zügig ausgeliefert werden; vielleicht sogar komplett in diesem Jahr. Es folgen die anderen Ausstattungsvarianten, die noch nicht kommuniziert werden, sich aber wahrscheinlich am ID.3 orientieren werden. Ebenfalls 2020 beginnt der Anlauf im chinesischen Werk. Es folgen 2022 die Fabriken in den USA (Chattanooga) und in Emden. Für die Arbeitsplätze in Ostfriesland könnte der ID.4 die Rettung sein: Der Passat (Test) ist eben kein gefragtes SUV und wird in Zukunft wohl in Tschechien gebaut, zusammen mit dem Skoda Superb. Gleichzeitig bietet die Anbindung an die Offshore-Windkraftanlagen der Nordsee die Möglichkeit, den ID.4 glaubwürdig mit regenerativem Strom zu fertigen.

Volkswagen wird den ID.4 nach Aussage von Markenvorstand Brandstätter mit "einem auskömmlichen Deckungsbeitrag" ausliefern. Es ist also ein habhafter Gewinn geplant. Zugleich muss man sagen, dass der Konzern die bisher drei Fahrzeuge auf Basis des Modularen Elektrifizierungs-Baukastens (MEB) aggressiv einpreist: Der Volkswagen ID.3, der ID.4 sowie der Skoda Enyaq bieten in ihren Klassen viel Elektroauto fürs Geld. Es kann auch nicht behauptet werden, dass der ID.4 der Konkurrenz zeitlich hinterherhinkt: Tesla Model Y, BMW iX3 und andere lassen noch einige Monate auf sich warten.

VW ID.4 - die wichtigsten Konkurrenten (6 Bilder)

Tesla Model Y

Das Model Y dürfte der Marke Tesla einen weiteren Auftrieb verleihen. Die Frage ist, ob der Markennamen als Käufermagnet reicht, denn zumindest die Basismodelle von VW ID.4 und ...

Der Erfolg ist dem ID.4 ziemlich sicher. Er bedient exakt das Segment, das weltweit die höchste Nachfrage und das größte Wachstum hat, und das zu akzeptablen Preisen, die sich ausstattungsbereinigt kaum über dem Skoda Enyaq bewegen. Nur der Umweltnutzen dieses Welttrends darf bezweifelt werden: Wenn über zwei Tonnen schwere elektrische SUVs das neue Normalmaß sind, wird die Atemluft zwar sauberer. Der Bedarf an Material und Verkehrsfläche solcher Fahrzeuge aber konterkariert diesen ökologischen Vorteil.

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