Ausmaß des Schmiergeldskandals bei Siemens übersteigt die Milliardengrenze

Nach weiteren Untersuchungen bei dem Konzern summiert sich die Summe der zweifelhaften Zahlungen auf mehr als 1,3 Milliarden Euro.

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Der Schmiergeldskandal bei Siemens hat ein größeres Ausmaß, als bisher an die Öffentlichkeit gelangt war. Insgesamt seien bei internen Untersuchungen zweifelhafte Zahlungen in Höhe von mehr als 1,3 Milliarden Euro entdeckt worden, heißt es heute aus München (PDF-Datei). Es bestehe der Verdacht, dass ein Großteil davon in schwarzen Kassen verschwunden und im Ausland als Schmiergeld eingesetzt worden ist.

Bisher hatte Siemens nur eine Summe dubioser Zahlungen für den früheren Kommunikationsbereich Com genannt, in dem die Affäre ihren Anfang genommen hatte. Hier hatte der Konzern fragwürdige Zahlungen in Höhe von 449 Millionen Euro identifiziert. Als Konsequenz akzeptierte der Konzern im Oktober ein Bußgeld in Höhe von 201 Millionen Euro.

Der höhere Betrag kam heraus, nachdem nun Untersuchungen der anderen Bereiche weitgehend abgeschlossen sind. Neben der Geldbuße muss sich Siemens auf Steuernachzahlungen und möglicherweise auch auf eine harte Bestrafung durch die US-Börsenaufsicht SEC einstellen.

Siehe zur Siemens-Affäre auch: