IDF: Turbo Memory beschleunigt ältere Festplatten

Ab 2008 will Intel die für Vista-Notebooks entwickelte Turbo-Memory-Technik auch für Desktop-PCs verkaufen.

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Seit die Firma Intel gemeinsam mit Micron NAND-Flash-Chips produziert, sucht sie dafür nach Absatzmöglichkeiten. Da kommt die SuperFetch-Technik von Windows Vista gerade recht, die die Arbeitsgeschwindigkeit von PCs angeblich durch ReadyBoost und ReadyDrive steigern soll, wenn Flash-Chips entweder in Form von USB-Sticks oder Speicherkarten (für ReadyBoost) oder in Hybrid-Festplatten oder auf Turbo-Memory-Kärtchen (für ReadyDrive) verfügbar sind. Unter welchen Bedingungen die erwähnten SuperFetch-Funktionen Vorteile bringen, wird übrigens c't 21/07 (ab 1. Oktober im Handel) erläutern.

Bisher offeriert Intel die unter dem Codenamen Robson entwickelte Turbo-Memory-Technik ausschließlich für Notebooks; dabei sitzen 512 MByte oder 1 GByte NAND-Flash-Speicher zusammen mit einem (Intel-)Controllerchip auf einer PCIe Mini Card. Turbo Memory funktioniert nur mit jüngeren Intel-Southbridges und wenn der SATA-Adapter im AHCI-Modus läuft. Zusätzlich muss der Intel Matrix Storage Manager (IMSM) in einer jüngeren Version installiert sein sowie ein weiterer Treiber für das Turbo-Memory-Modul.

Auf dem IDF hat Intel nun gezeigt, dass die Desktop-PC-Variante von Turbo Memory in Form einer PCIe-x1-Karte "bis zu 20 Prozent Performancegewinn" bringt, und zwar beim Einsatz in einem PC mit Core 2 Duo E6750 (2,66 GHz), G33-Chipsatz und 2 GByte PC2-6400-Speicher. Allerdings verweist Intel dabei ausschließlich auf den "HDD"-Teil des Benchmarks PCMark05; und wie das Kleingedruckte verrät, hat Intel zwar bei CPU, Chipsatz, Hauptspeicher, Betriebssystem und Treibern zu nagelneuen Produkten gegriffen, aber eine bereits seit mehr als 2 Jahren lieferbare 160-GByte-Festplatte eingebaut.

Die HDT722516DLA380 aus der Deskstar-T7K250-Baureihe von Hitachi liegt mit einer minimalen Datentransferrate von 27,4 MByte/s und einem Maximum von 61,8 MByte/s schon von der Datentransferrate her um etwa 8 bis 13 MByte/s – also in der langsamsten Zone um weit mehr als 20 Prozent und in der schnellsten um mindestens 10 Prozent – hinter den aktuell schnellsten 7200-Touren-Platten mit Perpendicular Magnetic Recording (PMR), von denen viele mit 16 MByte auch die doppelte Cache-Kapazität mitbringen. Intels Benchmark-Wert deutet also darauf hin, dass man besser keine älteren Festplatten kauft, wenn man einen schnellen PC will – was Turbo Memory in der Praxis wirklich leistet, bleibt hingegen fraglich. Auch AMD will übrigens mit HyperFlash ab 2008 Ähnliches liefern, obwohl einige Notebook-Hersteller dankend auf Turbo Memory verzichten: Weil es nichts bringe.

Zum IDF Fall 2007 siehe auch: