Instant-Post - Mail-Dienste auf Lion Server einrichten

Seite 10: Inspektion

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Wenn die automatische Konfiguration des Mail-Servers missglückt ist, sodass sich Mails schon über das Webmail-Interface nicht abrufen oder senden lassen, sollte man die Konfiguration Schritt für Schritt von Grund auf überprüfen.

Testen Sie im Terminal mit dem Befehl hostname, ob der lokale Hostname-Eintrag korrekt ist. In unserer Beispielkonfiguration liefert der Befehl die Antwort kraftpost.no-ip.org. Testen Sie bei aufgebauter Internet-Verbindung, ob der DynDNS-Eintrag vorhanden ist und zur aktuellen öffentlichen IP-Adresse Ihres Routers aufgelöst wird (z. B. dig kraftpost.no-ip.org). Die öffentliche IP-Adresse verrät Ihnen die Web-Seite heisenetze.de/tools/ip. Falls Sie die Internet-Verbindung gerade neu aufgebaut haben, beachten Sie, dass das DynDNS-System IP-Adressänderungen erst nach rund einer Minute korrekt wiedergibt.

Kontrollieren Sie das Port-Forwarding Ihres Routers. Prüfen Sie, ob die Weiterleitung tatsächlich auf die IP-Adresse Ihres Server-Macs zielt. Die aktuelle IP-Adresse finden Sie in „Systemeinstellungen“, „Netzwerk“.

Wenn alle Einstellungen korrekt sind, abgeschickte Mails aber nicht ankommen: Manche Mail-Service-Betreiber lehnen Mails ab, die von Anschlüssen mit dynamisch zugeteilten IP-Adressen stammen (z. B. manche Strato-Server). Probieren Sie in diesem Fall die Relay-Funktion Ihres Servers aus. Dabei werden abzuschickende Mails nicht direkt an den zuständigen Empfänger-Mail-Server zugestellt, sondern über vermittelnde Server von Dienstleistern wie Telekom, Web.de oder Netbeat.

Der Relay-Dienst ist meist nicht kostenlos, aber beispielsweise bei Netbeat im Rahmen üblicher Domain-Angebote enthalten. Um ihn zu nutzen, ist lediglich eine Authentifizierung erforderlich. Ein Beispieleintrag in Server.app sieht so aus: mail.netbeat.de, User, Testpasswort – zur Authentifizierung trägt man also genau die Credentials ein, die auch Mail-Clients wie Thunderbird benutzen, um Mails zum Beispiel über Netbeat abzuschicken.

Der Relay-Trick klappt aber nicht grundsätzlich. Manche Relay-Betreiber prüfen zunächst einen Blacklist-Filter, bevor sie eine Mail weiterbefördern. Auf solchen Filterlisten sind auch dynamisch vergebene IP-Adressen eingetragen, sodass man etwa von Privatkundenanschlüssen der Telekom den Relay-Dienst von Netbeat nicht nutzen kann. Diese Ausschlussregel schützt lediglich die Pfründe der Telekom und verstößt gegen die RFC-Regeln.

Falls Beschwerden beim Relay-Betreiber nicht weiterhelfen, muss man sich einen anderen suchen – oder auf einen DSL-Anschluss mit fester öffentlicher IP-Adresse umsteigen. Der Vorteil, den ein solcher Anschluss bei geschäftlicher Nutzung eines Mail-Servers bietet, dürfte die Mehrkosten rechtfertigen; die Relay-Funktion braucht man damit ja nicht. Beispielsweise hat QSC mit QDSL-Office solche Angebote ab rund 40 Euro pro Monat im Programm, kostenlose Domains mit beispielsweise .de-Endung inklusive.