Business-Knigge, Teil VI: Worauf man bei der Vorstellung achten muss

Menschen miteinander bekannt zu machen, ist gar nicht so einfach. Wer spricht wen an, wer gibt wem die Hand und wie war das noch mit der richtigen Anrede?

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Zum ersten Eindruck zählt nicht nur die optische Erscheinung, sondern auch, wie Sie die ersten Momente in einem Raum gestalten. Betreten Sie zum Beispiel einen relativ übersichtlichen Meetingraum in dem sich bereits einige Kollegen oder Geschäftspartner eingefunden haben, dann ist es auf jeden Fall an Ihnen, die Anwesenden als erstes zu grüßen. Wer einen Raum betritt, in dem sich andere Personen befinden, steht in der Pflicht.

Handelt es sich bei diesem Raum um einen großen Saal in dem verschiedene Gruppen zusammenstehen, dann müssen sie selbstverständlich kein "Guten Tag" in die Halle brüllen. Wenn Sie aber beim Eintreten von einer der in der Nähe stehenden Personen angeblickt werden, dann sollten Sie auf jeden Fall kurz grüßen.

Wenn Sie den Saal betreten haben und die Gruppe von Kunden oder Geschäftspartnern erblickt haben, die für Sie von Interesse sind, sollten Sie die Runde nicht einfach "sprengen". Also bitte den Gruß nicht mitten in ein Gespräch jagen, sondern lieber schweigend dazustellen und zur Begrüßung nur kurz nicken. Erst wenn das Gespräch beendet ist und man die Aufmerksamkeit auf Sie richtet, ist es Zeit, die Hand auszustrecken. Wichtig: Stehen Ihnen "Ranghöhere" gegenüber, sollten Sie das lieber nicht tun. Denn die Regel besagt, dass die Hand immer vom gesellschaftlich Höherstehenden ausgestreckt werden muss. Das wird zwar häufig nicht mehr so eng gesehen, aber gerade erfolgreiche Unternehmenslenker zeigen sich da sehr konservativ und legen Wert auf solche Symbole.

Ein ebenfalls ungeschriebenes Gesetz: Wenn Sie sich selbst vorstellen, dann nennen Sie Ihren Vor- und Nachnamen, aber bitte keine Titel. Auch wenn Sie Doktor oder Professor sind, hat es immer etwas Arrogantes dies bei der Vorstellung einzuflechten. Zugleich sollten Sie aber keinesfalls vergessen, Ihren Gast bei den anderen Anwesenden als Doktor oder Professor vorzustellen. Bei der Vorstellung einer anderen Person die Titel wegzulassen, gilt als unhöflich.

Nun sind Sie mit Prof.Dr. ins Gespräch gekommen. Wie reden Sie ihn nun im Laufe des Abends an? Muss man ständig alle Titel nennen? Nein, nur den höchsten akademischen Grad, also "Herr Professor XY". Bei mehreren akademischen gleichrangigen Titeln nehmen Sie bitte auch nur einen.

Bei Doppelnamen dürfen Sie es sich keineswegs aussuchen, Frau Schmidt-Müller ist eben nicht nur Frau Schmidt. Kompliziert kann es werden, wenn Sie eine adelige Professorin mit Doppelnamen vor sich haben. Diese müssten Sie erst mit dem akademischen Grad, dann mit ihrem Adelstitel und selbstverständlich auch mit dem vollständigen Nachnamen ansprechen. Abkürzungen oder Verzichte auf einzelne Bestandteile sind nur erlaubt, wenn der Betreffende dies von sich aus anbietet. (Marzena Sicking) / (map)

Bisher in der Reihe Business-Knigge veröffentlichte Beiträge:
Teil I: Wie Ihr Geschäftsessen ein echter Erfolg wird
Teil II: Wie Sie als Gast das Geschäftsessen erfolgreich überstehen
Teil III: Die Macht des ersten Eindrucks
Teil IV: Haltung bewahren
Teil V: Kleider machen Leute
Teil VI: Worauf man bei der Vorstellung achten muss
Teil VII: Gutes Benehmen bei Facebook
Teil VIII: Dresscode für heiße Tage
Teil IX: Das Vorstellungsgespräch
Teil X: Die Weihnachtsfeier
Teil XI: Geschenke, wer kriegt was? (masi)