Business-Knigge, Teil V: Kleider machen Leute

Die Bedeutung der Kleidung wird von vielen Arbeitnehmern unterschätzt. Sie sehen die Botschaften nicht, die sie damit aussenden. Wer Kleidung bewusst einsetzt, ist der Konkurrenz voraus.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Eine Kleiderordnung gibt es in jedem Job. In der Bank sind Anzug bzw. Kostüm ebenso selbstverständlich wie in der Vorstandsetage. Und auch in der Werbeagentur, die angeblich nur Wert auf Kreativität legt, sind schwarze T-Shirts offensichtlich Pflicht. Wer Karriere machen will, sollte sich deshalb tunlichst an den Dresscode in seiner Branche halten. Dabei gilt auch: lieber over- als underdressed kommen.

Vorstellungsgespräch


Ein Anzug (bzw. bei Frauen das Kostüm oder der Hosenanzug) ist hier Pflicht, egal wie "locker“ der Arbeitgeber ansonsten angeblich ist. Jeans und T-Shirt mögen vielleicht im Berufsalltag o.k. sein, aber beim Vorstellungsgespräch signalisieren Sie mit Ihrer Kleidung auch, wie wichtig Ihnen der Termin ist, und ob Sie Respekt für Ihren Gegenüber haben. Es könnte natürlich passieren, dass Ihnen der künftige Chef dann locker gekleidet gegenübersitzt. Aber die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering.

Kundengespräch

Hier kommt es natürlich darauf an, in welcher Funktion Sie beim Kunden auftreten. Als Vertriebsmitarbeiter sollten Sie ebenfalls in Anzug und Krawatte erscheinen. Der Anzug sollte aber nicht zu teuer sein, denn dann läuft beim Kunden sofort der "Das hat er sich von meinem Geld gekauft"-Film im Kopf ab und Sie werden es bei den Verhandlungen ziemlich schwer haben. Aus gleichem Grund verbieten sich teure Uhren. Auf Schmuck in Form von Halsketten und Ohrringen sollten Sie ebenfalls verzichten, wenn Sie auf den Kunden einen seriösen Eindruck machen wollen. Ausnahme: sie sind eine Frau. Auch wenn es manchmal nervt: Die Kunden sind bei solchen Dingen in 99 Prozent der Fälle sehr konservativ. Wer also lieber mit Jeans und T-Shirt herumlaufen will, muss sich auch darüber im Klaren sein, welche Botschaften er beim Kunden und Chef damit vermittelt. Denn tendenziell wird eine solche Person eher als freizeit-, denn als karriereorientiert angesehen.

Corporate Identity

Jedes Mal, wenn Sie oder Ihre Mitarbeiter einem Kunden gegenübertreten, stehen Sie für die Firma ein. Ihr Auftritt ist ein Signal dafür, wie in der Firma gearbeitet wird, wie man dort Kunden behandelt und schätzt. Und der Auftritt zeigt auch, ob sich die Mitarbeiter mit der Firma identifizieren und voll hinter ihren Zielen stehen – oder eben nur die bezahlten Stunden absitzen. Der Eindruck ist vielleicht nicht entscheidend für das aktuelle Gespräch, aber er formt im Laufe der Zeit ein Gesamtbild des Unternehmens und entscheidet darüber, ob man der Firma vertraut oder nicht. Kein Wunder also, dass immer mehr Chefs die Kleiderordnung als wichtige Strategie neu entdecken und Ihren Mitarbeitern wieder Richtlinien für ihr Outfit vorgeben. (Marzena Sicking) / (map)

Bisher in der Reihe Business-Knigge veröffentlichte Beiträge:
Teil I: Wie Ihr Geschäftsessen ein echter Erfolg wird
Teil II: Wie Sie als Gast das Geschäftsessen erfolgreich überstehen
Teil III: Die Macht des ersten Eindrucks
Teil IV: Haltung bewahren
Teil V: Kleider machen Leute
Teil VI: Worauf man bei der Vorstellung achten muss
Teil VII: Gutes Benehmen bei Facebook
Teil VIII: Dresscode für heiße Tage
Teil IX: Das Vorstellungsgespräch
Teil X: Die Weihnachtsfeier
Teil XI: Geschenke, wer kriegt was? (masi)