Business-Knigge, Teil VII: Gutes Benehmen bei Facebook

Facebook ist nicht nur das erfolgreichste soziale Netzwerk der Welt, sondern inzwischen auch eine berufliche Kontaktbörse. Umso wichtiger ist es, die Online-Spielwiese einem ernsthaften Check zu unterziehen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Xing ist für die beruflichen Kontakte da, Facebook für die privaten. Diese Grenzen gibt es schon lange nicht mehr, denn inzwischen hat auch der Senior-Chef den Charme des großen sozialen Netzwerks entdeckt. Und bringen Sie es wirklich fertig, seine "Freundschaftsanfrage" abzulehnen, auch wenn er in Ihren Augen alles andere als ein guter Kumpel ist? Eben. Deshalb sollten Sie Ihre Präsenz auf Facebook auch unter karrieretechnischen Gesichtspunkten einer ernsthaften Prüfung unterziehen.

Facebook bietet verschiedene Sicherheitseinstellungen, mit denen Sie auswählen können, wer welche Inhalte Ihres Profils sehen kann. Nutzen Sie sie! Und zwar intensiv! Oder möchten Sie wirklich, dass Ihr Chef erfährt, welche politische Einstellung Sie haben (das geht ihn überhaupt nichts an) oder dass die ganze Abteilung Ihre Partyfotos sieht?

Natürlich können Sie die Freundschaftsanfrage Ihres Chefs auch ablehnen, dann sieht er gar nichts (außer Sie gehören zu denen, die sich wie ein offenes Buch von der ganzen Online-Welt lesen lassen). Eine Ablehnung wird aber nur dann nicht zum Karriereknick, wenn Sie ihre Facebook-Kontakte tatsächlich nur für private Freundschaften nutzen. Dann müssen Sie dies im Betrieb klarstellen und sollten auch keine Kollegen in ihr Netzwerk lassen. Eine klare Trennung zwischen privat und beruflich ist in Ordnung und wird akzeptiert, nur bestimmte Kollegen zuzulassen, wäre ein Affront den anderen gegenüber.

Vorsichtig sollten Sie auch mit der beliebten Funktion sein, die der Welt verrät, wo Sie sich gerade befinden. Zum einen kann das eine Einladung für Einbrecher sein, doch mal in Ihrem Haus vorbeizuschauen, während Sie am Strand von Italien braten. Zum anderen wird auch der Chef interessiert zur Kenntnis nehmen, dass Sie die Krankschreibung erst mal in einer Kneipe begießen.

Klar sollte inzwischen auch sein, dass peinliche Partybilder und Beschimpfungen des Arbeitgebers auf Facebook zu vermeiden sind. Giftige Kommentare über Vorgesetzte sollten Sie ohnehin niemals schriftlich abgeben, wer weiß, wo die mal landen.

Auch für Streit und Diskussionen mit den echten Freunden ist Facebook nicht unbedingt die richtige Plattform. Nicht nur deshalb, weil Ihre Aussagen vielleicht von Dritten gelesen werden. Sondern ebenso, weil es auch in Zeiten des Internets noch immer zum guten Ton gehört, unangenehme Gespräche von Angesicht zu Angesicht zu führen und sich nicht hinter der Technik zu verstecken. (Marzena Sicking) / (map)

Bisher in der Reihe Business-Knigge veröffentlichte Beiträge:
Teil I: Wie Ihr Geschäftsessen ein echter Erfolg wird
Teil II: Wie Sie als Gast das Geschäftsessen erfolgreich überstehen
Teil III: Die Macht des ersten Eindrucks
Teil IV: Haltung bewahren
Teil V: Kleider machen Leute
Teil VI: Worauf man bei der Vorstellung achten muss
Teil VII: Gutes Benehmen bei Facebook
Teil VIII: Dresscode für heiße Tage
Teil IX: Das Vorstellungsgespräch
Teil X: Die Weihnachtsfeier
Teil XI: Geschenke, wer kriegt was? (masi)