Business-Knigge, Teil III: Die Macht des ersten Eindrucks

Die ersten Minuten entscheiden, ob aus der Begegnung mehr wird, als nur ein kurzer Small-Talk. Das gilt in der Liebe und auch im Job.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Das gilt auch im beruflichen Umfeld. Die Referenzen und Zeugnisse können noch so gut sein, wenn uns die eigene Nervosität einen Strich durch die Rechnung macht, haben wir verloren. Der Kunde wird uns den Auftrag selbst bei besten Konditionen nicht erteilen, wenn wir ihm unsympathisch sind, denn dann hat er "ein schlechtes Gefühl“. Also müssen wir dafür sorgen, dass die ersten Minuten gut verlaufen.

Hierzu bedarf es einer gewissen Übung, Körperbeherrschung und Schauspielkunst. Aber man kann es lernen. Schauen Sie sich die erfolgreichsten Verkäufer an. Die haben die Tricks meistens drauf.

Die erste Minute: In dieser Zeit wird eingeordnet und bewertet. Kommt uns der Mensch bekannt vor? Ist er uns sympathisch? Finden wir ihn interessant? Ist er intelligent? Gebildet? Vermögend? Viele Urteile fallen dabei ohne, dass wir es merken. Wenn Ihre Augenform Ihren Gesprächspartner unbewusst an den verhassten Mathelehrer erinnert, haben Sie gleich ein paar Minuspunkte kassiert. Vielleicht geht das sogar so weit, dass Ihr Gegenüber Sie deshalb komplett ablehnt. Doch das wäre nun wirklich großes Pech und ein Einzelfall. Ansonsten haben Sie gute Chancen, einen positiven Eindruck zu hinterlassen, wenn Sie auf folgende Dinge achten.

Körpersprache: Eine "offene Körpersprache“ macht sympathisch. Also gerade stehen, Hände nicht in die Hosentaschen etc. Wie eine offene Körpersprache aussieht, kann man nachlesen und trainieren. Sich körperlich in Form zu bringen, kann auch nicht schaden. Denn das strafft die Haltung und signalisiert Gesundheit. Und ein Mensch, der Vitalität ausstrahlt, ist uns immer lieber, als einer, der aussieht, wie ein "geprügelter Hund".

Blick: Halten Sie Augenkontakt. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Gesprächspartner und blicken Sie nicht suchend im Raum umher. Der Augenkontakt signalisiert Offenheit und Interesse am Gegenüber. Und wir finden Menschen, die sich für uns interessieren, grundsätzlich erst mal sympathisch.

Immer lächeln: Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Mundwinkel gleich einen Krampf kriegen – Sie sollten bei der ersten Begegnung möglichst viel lächeln. Denn auch hier ist nachgewiesen worden, dass wir Menschen, die uns "anstrahlen“, sympathisch finden. Netter Nebeneffekt: Ihr eigenes Gehirn merkt nicht, dass das Grinsen nur aufgesetzt ist. Es empfängt die Botschaft: "wir haben jetzt Grund für gute Laune“. Und das hat zur Folge, dass Ihre Stimmung tatsächlich steigt.

Kleidung: es ist wahr, Kleider machen Leute. Wir können gar nicht anders, als den Menschen auch nach seinem äußeren Erscheinungsbild zu beurteilen. Daher sollte man zum ersten Treffen (und natürlich auch zu den folgenden...) gut angezogen und gepflegt erscheinen, damit man entsprechend positiv beurteilt wird.

Gespräch: Egal worüber Sie reden, Sie sollten sich voll konzentrieren und nach Möglichkeit Zustimmung signalisieren. Nicken Sie, stellen Sie Fragen zum Thema und vermeiden Sie lange Monologe über sich selbst. Der Andere wird Sie ausgesprochen aufmerksam und sympathisch finden, auch dieser Trick funktioniert.

Namen merken! Wer sich keine Namen merken hat, sollte dringend daran arbeiten, denn das ist ein echter Nachteil! Wenn andere Menschen uns beim Namen nennen, empfinden wir das als positiv, fühlen uns ihnen stärker verbunden – außer, der Gesprächspartner übertreibt es, das merken wir unbewusst nämlich auch. Wenn wir wollen, dass sich der Andere unser Gesicht merkt, sollten wir im Gespräch seinen Namen jedenfalls parat haben und mehrmals erwähnen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass er uns ebenfalls erfolgreich "abspeichert". (Marzena Sicking) / (map)

Bisher in der Reihe Business-Knigge veröffentlichte Beiträge:
Teil I: Wie Ihr Geschäftsessen ein echter Erfolg wird
Teil II: Wie Sie als Gast das Geschäftsessen erfolgreich überstehen
Teil III: Die Macht des ersten Eindrucks
Teil IV: Haltung bewahren
Teil V: Kleider machen Leute
Teil VI: Worauf man bei der Vorstellung achten muss
Teil VII: Gutes Benehmen bei Facebook
Teil VIII: Dresscode für heiße Tage
Teil IX: Das Vorstellungsgespräch
Teil X: Die Weihnachtsfeier
Teil XI: Geschenke, wer kriegt was? (masi)