Test E-SUV Mercedes EQC 400: Zielvorgabe erreicht?

Seite 3: Verarbeitung, Preis und Fazit

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Beim Platzangebot zeigt sich der Nachteil des zum E-Mobil umgebauten Mercedes GLC (Test) im Vergleich zu einem als Elektrofahrzeug konzipierten SUV wie dem Model X von Tesla in beeindruckenden Zahlen. Der Benz ist ein Fünfsitzer mit 500 bis 1460 Liter Laderaumvolumen. Das Model X kommt serienmäßig als Siebensitzer. Bei umgeklappter dritter Reihe beträgt der Kofferraum 745 Liter. Das maximale Volumen inklusive des vorderen Kofferraums beträgt beim Tesla 2487 Liter.

EQC 400 (33 Bilder)

Der EQC 400 ist das batterieelektrische Fahrzeug aus dem Hause Daimler. Der 300 kW starke SUV-Darsteller ist bei gleicher Breite über 10 cm länger als ein GLC.


(Bild: alle Christian Lorenz)

Auch bei der Anhängelast muss sich der EQC mit 1800 kg gegen 2250 kg deutlich geschlagen geben. Zur Ehrenrettung des EQC sei aber gesagt, dass man sich in ihm nicht beengt untergebracht fühlt. Und die Detailliebe mit der der Gepäckraum ausgeführt ist, kann einen im Alltag immer wieder erfreuen. Eine Klappbox unter dem Ladeboden ist schön. Das intuitiv abnehmbare und perfekt unter dem Gepäckraumboden verstaubare Laderaumrollo ist schlicht genial. Die Rücksitzlehnen fallen per Hebelzug automatisch zu einer topfebenen Fläche um. Man verliebt sich immer wieder in die Detailverarbeitung des EQC 400.

Allerdings hat die hohe Qualität des EQC 400 auch ihren Preis. Unser Testwagen kostet 87.000 Euro und liegt damit auf dem Niveau des Tesla Model X. Ohne Extras beginnt der EQC bei 71.000 Euro. Dass Mercedes es trotzdem schafft, für ihn einen Netto-Basispreis von unter 60.000 Euro zu reklamieren und ihn damit für den Umweltbonus zu qualifizieren, kann man als geschickt oder unverschämt bezeichnen. Fraglich ist jedoch, ob er dem Zweck der staatlichen Förderung entspricht. 80.000 Euro muss man ausgeben, wenn man auf sinnvolle Extras wie Assistenzsystem mit Abstandsregelung nicht verzichten will.

Das Fazit ist zwiegespalten. Der EQC 400 zeigt, dass Mercedes-Benz faszinierende Autos bauen kann, aber noch Nachholbedarf bei der E-Mobilität hat. Der EQC 400 fährt toll, hat aber zu wenig Reichweite. Die nicht alltagstaugliche Bodenfreiheit ist für ein SUV peinlich. Beeindruckend ist wie die beiden Elektromotoren die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse verteilen.

Für das Gebotene erscheinen etwa 80.000 Euro, die ein sehr gut ausgestatteter EQC 400 kostet, dennoch überreichlich. Wenn eine nächste Generation mehr Reichweite und größere Bodenfreiheit haben sollte, könnte sich das Blatt aber für Mercedes-Benz und seine Submarke EQ wenden. Denn Design, Verarbeitung, Antriebskomfort, Fahrverhalten, Detailliebe und Bedienung des EQC 400 sind top.