Elektroauto Toyota Urban Cruiser: Zuwachs bei den Kompakt-SUV

Toyotas als "urban SUV" angekündigtes E-Auto ist, trotz aller Kompaktheit, auch als 4WD erhältlich. Seine Batterien aus LFP-Zellen fassen 43 oder 61 kWh.

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Toyota Urban Cruiser

(Bild: Toyota)

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Das Kompakt-SUV Urban Cruiser vergrößert nach dem Toyota bZ4X (Test) auf neuer technischer Basis Toyotas Elektroauto-Angebot. Die Marke strebt mit diesem Modell in größerem Maßstab in die Welt der batterieelektrischen Autos und plant, 15 lokal emissionsfreie Fahrzeuge bis 2026 anzubieten, darunter sechs eigenständige Elektroautos. Ziel für Europa ist eine komplett lokal emissionsfreie Palette bis 2035, wie sie die Vorschrift vorsieht. Es sei denn, die EU kassiert ihr eigenes Ziel, wie gestern von der EVP im EU-Parlament gefordert.

Der Urban Cruiser bleibt ähnlich kompakt wie die 2023 vorgestellte Studie "Urban SUV Concept". Mit 4,29 m Länge, 1,8 m Breite und 1,64 m Höhe ist er unwesentlich größer als der Toyota Yaris Cross Hybrid. Der Wendekreis misst 10,4 m, der Radstand 2,7 m. Im Gegensatz zu vielen, auch größeren SUV-Modellen wird er wahlweise auch als Allradmodell angeboten. 140 mm mehr Radstand als der Yaris Cross soll einen geräumigen und variablen Innenraum begünstigen, schreibt der Hersteller. Das wird unterstützt von einer verschiebbaren, im Verhältnis 40:20:40 umklappbaren und mit neigungsverstellbaren Lehnen ausgestatteten Rückbank. Je nach Version ist der Fahrersitz elektrisch verstellbar. Auch ein Glasdach – angesichts der ersten Bilder möglicherweise sogar mit Öffnungsfunktion – ist erhältlich.

Urban Cruiser I (8 Bilder)

Immerhin gelingt es Toyota, sein SUVchen mal nicht so sauer dreinblicken zu lassen, wie andere Produkte aus seinem Haus. (Bild:

Toyota

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Der Urban Cruiser wird in zwei Batterievarianten und wahlweise mit Vorder- oder Allradantrieb angeboten. Die Batterien nutzen Lithium-Eisenphosphat-Technik, die sich durch Langlebigkeit, Sicherheit und niedrigere Kosten auszeichnet. Wegen der kältesensiblen Zellchemie haben alle Versionen eine Batterievorkonditionierung. Auch eine Wärmepumpe ist serienmäßig. Eine neue Karosseriestruktur ohne Querträger im Boden soll mehr Platz für die Akkus bieten.

Eine 49-kWh-Batterie ist exklusiv für den Frontantrieb mit 106 kW erhältlich. Gegen Aufpreis baut Toyota auch einen Speicher mit 61 kWh ein, der Motor ist dann mit 128 kW und einem Drehmoment von 189 Nm spezifiziert. Der Urban Cruiser wird auch mit Allradantrieb angeboten; dann kommt ein 48-kW-Motor an der Hinterachse hinzu. Die Systemleistung liegt im Spitzenmodell bei 135 kW, die Gesamt-Drehkraft bei 300 Nm. Dann ist die 61-kWh-Batterie alternativlos.

Weitere technische Daten für die Speicher, wie etwa die Ladeleistung, nennt Toyota bisher nicht. Da Toyota die so gut wie baugleiche technische Basis von Suzuki bezieht, könnten diese wie beim elektrischen Suzuki e Vitara bei 150 kW an DC und 11 kW an AC liegen, die Reichweite bei bis zu 400 km. Dann liegt nahe, dass das Auto mit der kleinen Batterie 1,7 Tonnen, mit der großen 1,8 t und mit Allradantrieb 1,9 t wiegen könnte.

Für knifflige Situationen in steilem Gelände baut Toyota einen Bergabfahrassistenten und einen Trail-Modus ein, bei dem die Antriebskraft der Traktion nachgeführt wird – vergleichbar funktioniert der "Schneemodus" in den Modellen mit Vorderradantrieb, der durchdrehende Räder auf glattem Untergrund verhindern soll. Als weitere Fahrerassistenzen stellt Toyota unter anderem ein Notbremssystem, einen Abstandsregeltempomat, einen Spurverlassenswarner und einen Spurhalteassistenten zur Verfügung. Dazu soll ein 360-Grad-Blick aus mehreren Kameras den Überblick verbessern helfen.

Urban Cruiser II (6 Bilder)

Toyota versucht nicht, das Interieur neu zu erfinden, ... (Bild:

Toyota

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Zur einfachen Bedienung sind ein 10,25 Zoll großes Kombiinstrument und ein 10,1 Zol großes Multimediadisplay auf einem gemeinsamen Armaturen-"Brett" eingebaut. Smartphone-Integration gehört zum Multimedia-Angebot, wie auch eine App, die Auskunft über Ladestand, Ladestationen und Ladeplanung ermöglicht. Gegen Aufpreis baut Toyota ein Audiosystem von JBL ein.

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Der Toyota Urban Cruiser wird erstmals auf der Brüsseler Motor Show im Januar 2025 vorgestellt. Ab Sommer 2025 will Toyota das Modell in Deutschland verkaufen. Preise nennt der Hersteller bisher nicht. Man sollte mit Preisen oberhalb von 30.000 Euro für das Basismodell rechnen, etwa auf einem Niveau mit dem Opel Mokka Electric (ab 36.740 Euro), dem Smart #1 (ab 34.990 Euro), Skoda Elroq (ab 33.900 Euro) oder dem Kia EV3 (ab 35.990 Euro).

(fpi)