Mazdas Motoren-Strategie für die kommenden Jahre

Mazda arbeitet an neuen Motoren. Für E-Antrieb holt sich die Marke Partner, einen neuen Verbrenner entwickelt sie selbst.

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Mazda 6e

Der Mazda 6e kommt im Sommer 2025 auf den Markt. Das Basismodell kostet 44.900 Euro

(Bild: Mazda)

Lesezeit: 3 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Mazda geht seit vielen Jahren im Antriebsbereich einen eigenwilligen Weg. Das ist technisch hin und wieder ziemlich interessant, wobei nicht in jedem Fall ersichtlich wird, welchen Vorteil das für Kunden hat. Mit einer nun vorgestellten dreiteiligen Strategie will sich die Marke für die nächsten Jahre breit aufstellen. Dazu gehören unter anderem batterieelektrische Antriebe und ein neuer Verbrenner.

Eine neue, von Mazda entwickelte Plattform soll sehr flexibel sein und verschiedene Antriebskonfigurationen zulassen. Die Batteriezellen werden von Panasonic zugeliefert. Das erste E-Auto auf dieser Basis soll 2027 auf den Markt kommen. Bis dahin will die Marke ein weiteres Fahrzeug mit batterieelektrischem Antrieb im Verkauf haben. Dabei dürfte es sich um ein E-SUV handeln. Mit diesen drei Modellen will Mazda nach einiger Aussage sicherstellen, "weiterhin an der Spitze der EV-Innovation zu stehen". Mit starken Partnern wolle das Unternehmen Know-how maximieren und gleichzeitig Kosten senken, heißt es bei der Vorstellung. Damit dürfte vor allem eine Kooperation mit Toyota gemeint sein.

Elektroautos von Mazda war bislang kein großer Erfolg beschieden, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Ob sich das mit dem Mazda 6e grundlegend ändert, darf zumindest bezweifelt werden. Die Limousine kann ab April bestellt werden, der Einstiegspreis liegt bei 44.900 Euro. Ausgeliefert wird er ab dem Sommer 2025. An den technischen Daten haben sich seit der ersten Vorstellung im Detail noch Kleinigkeiten verändert. Ein aktualisiertes Datenblatt finden Sie auf Seite 2.

Parallel arbeitet Mazda an der Entwicklung eines Benziners mit 2,5 Litern Hubraum und vier Zylindern. Skyactiv-Z soll eine Weiterentwicklung des 2019 mit dem Skyactiv-X eingeführten innovativen SPCCI-Brennverfahren mit Kompressionszündung werden. Mazda verspricht flotte Fahrleistungen, hohe Effizienz und die Erfüllung der Abgasnorm Euro 7, ohne die in der EU zu diesem Zeitpunkt ohnehin kein Neuwagen mehr zugelassen werden könnte. Entwicklungsfortschritte sollen auch dem Reihensechszylinder zugutekommen. Selbst der Wankelmotor soll profitieren. In Kombination mit einem Hybridantrieb soll Skyactiv-Z erstmals im nächsten CX-5 auf den Markt kommen, der für 2027 avisiert wird.

Mit flexibler Produktion will Mazda in den kommenden Jahren die Marge erhöhen. Auf einer gemeinsamen Produktionslinie sollen Verbrenner und E-Autos vom Band laufen. So sollen die anfänglichen Kapitalinvestitionen um 85 Prozent, die Vorbereitungszeit um 80 Prozent im Vergleich zum Bau neuer Produktionsanlagen reduziert werden. Mazda gehe es darum, flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können und die Anlagenauslastung zu verbessern. Außerdem will die Marke strukturelle Veränderungen in der Lieferkette vornehmen. Komponenten sollten nahe der Werke von Mazda gebaut werden.

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Mazda hat im vergangenen Jahr in Deutschland rund 45.000 Autos verkauft. Bestseller mit 10.819 Erstzulassungen war der CX-5 (Test), knapp dahinter landeten CX-30 (9219 Erstzulassungen) und der Kleinwagen 2 (8598). Elektroautos gibt es erst mit dem 6e wieder, nachdem der MX-30 mit E-Antrieb vom Markt genommen wurde. Insgesamt liegen die deutschen Verkaufszahlen von Mazda deutlich hinter Toyota, andererseits aber noch immer vor Konkurrenten wie Nissan, Tesla oder Honda. Doch Mazdas Bestseller kommt trotz stetiger Modellpflege in die Jahre – muss noch bis 2027 durchhalten.

Update

Korrektur

Mazda wird noch in diesem Jahr einen Nachfolger für den aktuellen CX-5 vorstellen. Erste Informationen zu diesem Auto soll es im Sommer 2025 geben. Dieses Modell bekommt ab 2027 den Skyactiv-Z als Vollhybridantrieb.