Söder schlägt Zehn-Punkte-Plan inklusive Verbrenner-Erhalt vor

Der Verbrenner habe mit neuen Technologien eine Zukunft, meint der CSU-Chef und legt einen Plan für die Mobilität der Zukunft vor.

vorlesen Druckansicht 321 Kommentare lesen
Porsche Macan

Söders Plan sieht auch einen weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur vor. Im Bild: Porsche Macan an einer Ladesäule

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 3 Min.
Von

Ein Ende des klassischen Verbrennungsmotors in Neuwagen nach 2034 hat unverändert viele Gegner. Zu ihnen zählt sich auch der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder. Er will das Aus des Verbrenners kippen und so der deutschen Autoindustrie helfen. "Der Verbrenner hat mit e-Fuels und neuen Technologien Zukunft. Das EU-Verbrennerverbot 2035 gefährdet Hunderttausende Arbeitsplätze", sagte Söder der Bild am Sonntag. Er will einen Zehn-Punkte-Pan vorlegen, um die Mobilität von morgen zu gestalten.

Das Auto werde zur Schicksalsfrage der deutschen Industrie. "Es ist das Herz unserer Volkswirtschaft – ohne Auto droht ein Kollaps." Diese Forderung ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans, den Söder laut Bild am Sonntag vor dem Start der Internationalen Automesse IAA Mobility in München ausgearbeitet hat. Darin verlangte Söder auch eine "Überarbeitung der CO₂-Einsparziele", einen Ausbau der Ladeinfrastruktur auch für Busse, die Stärkung der Zulieferindustrie, die Entwicklung des autonomen Fahrens sowie die Reduzierung der Kosten für den Führerschein.

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katharina Dröge, zeigt sich zwar prinzipiell offen für eine geringfügige Verschiebung des Verbots. Problematisch sei aber die Forderung nach einer gänzlichen Abschaffung, sagte sie im ARD-"Bericht aus Berlin". Söder mache sich damit zum "Totengräber der deutschen Automobilindustrie".

Videos by heise

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat nach dem jüngsten Spitzentreffen der Koalition angekündigt, dass er die deutschen Autohersteller und ihre Zulieferer zu einem Dialog zur Zukunft der Autoindustrie einladen will. Die Autobranche hat mit einer Absatzflaute, Konkurrenz aus China und dem Wandel zur E-Mobilität zu kämpfen. Dazu kommt der Zollstreit mit den USA. Volkswagen-Chef Oliver Blume sagte der Bild am Sonntag: "Wir begrüßen, dass die Bundesregierung zu einem Automobilgipfel einladen wird." Man stelle sich bei Antrieben flexibel auf, gleichzeitig gehöre der E-Mobilität die Zukunft. Mercedes-Chef Ola Källenius erklärte: "Wir stehen an einem Punkt, der über die Zukunft unserer Industrie und ihrer Arbeitsplätze entscheidet – und damit über die Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland und Europa."

Bisher sieht die auf europäischer Ebene verabschiedete Regelung vor, dass ab 2035 der Flottengrenzwert bei Null liegt – und das technologieoffen. Es steht den Herstellern also ausdrücklich frei, wie sie dieses Ziel erreichen. Fest steht, dass es mit dem Verbrennen von Erdöl nicht zu schaffen sein wird. Es bleiben absehbar die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle, synthetische Kraftstoffe oder der batterieelektrische Antrieb. Schaut man sich das Angebot unter anderem auf Messen wie der IAA Mobility in München an, scheint das Rennen um das Antriebskonzept der Zukunft gelaufen zu sein.

(mfz)