Siemens räumt in Finanzaffäre Existenz eines Schweizer Kontos ein
Laut der Klageschrift gegen einen ehemaligen Siemens-Manager in Griechenland sollte ein Millionendepot für die Bewältigung von "außerordentlichen, direkten und laufenden Bedürfnissen" des Unternehmens eingesetzt werden.
Siemens hat in einem Schreiben erstmals die Existenz eines Bankkontos in der Schweiz eingeräumt, über das nach Ansicht von Ermittlern Schmiergelder für Aufträge im Ausland gewaschen worden sein sollen, berichtet Spiegel Online . Den Ausführungen der Siemens-Anwälte zufolge zählte das Konto zu den "finanziellen Interessen" des Konzerns. Mit dem Brief an das Athender Landgericht habe Siemens Klage gegen einen ehemaligen Generaldirektor Telekommunikation und Informatik von Siemens Griechenland eingereicht. Er habe über die Verwendung von rund acht Millionen Euro von dem besagten Konto keine Belege abgegeben. Jetzt fordere Siemens das Geld "plus Zinsen" von dem früheren Top-Manager zurück.
Ausweislich der Klageschrift sollte das Millionendepot für die Bewältigung von "außerordentlichen, direkten und laufenden Bedürfnissen" des Unternehmens eingesetzt werden – und das nicht nur in Griechenland, sondern auch "auf dem Balkan und in anderen Ländern". Das Schreiben sei nur einen Tag vor der großen Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft München am 15. November bei Siemens übermittelt worden, mit der die Affäre um die Schmiergeldtöpfe des Elektro-Multis öffentlich wurde. Nach Erkenntnissen der Schweizer Bundesanwaltschaft soll der Manager Zugriff auf mehrere Konten gehabt haben, auf denen zwischenzeitlich rund 41 Millionen Euro lagerten. Die Ermittler in Bern haben die Konten inzwischen wegen der Verdachts der Geldwäsche und der "korrupten Bearbeitung von Märkten" eingefroren.
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(dpa) / (jk)