Spargemeinschaft: Toyota Prius+ im Fahrbericht
Toyota weitet seine Hybridpalette nach oben aus. Der Siebensitzer Prius+ ist zudem der erste Toyota-Hybrid mit Lithium-Ionen-Batterie. Wir haben den Hybrid-Van gefahren
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Amsterdam, 21. Juni 2012 – Toyota geht seinen Hybridpfad konsequent weiter. In der Kompaktklasse gibt es den Prius und den Auris Hybrid, darunter den Yaris Hybrid und nun auch den Prius+, den Kompaktvan unter den Hybridfahrzeugen – und nach Toyota-Angaben der sparsamste Siebensitzer der Welt. Verrgleichbares hat ansonsten nur Peugeot mit dem 3008 HYbrid4 zu bieten. Wir haben den großen Bruder des bewährten Prius gefahren.
Aufgepumpt
Äußerlich ähnelt der Prius+ stark dem Prius, doch er ist deutlich größer. Mit 4,62 Meter ist der Neuling so lang wie ein Opel Zafira Tourer. Er ist sozusagen ein Grenzgänger zwischen kompakten und ausgewachsenen Vans. Mit 1,58 Meter ist der Prius+ aber deutlich niedriger als der Opel-Van. Das spart Sprit durch gute Aerodynamik. Im Vergleich zum Prius ist der Van-Abkömmling etwa 15 Zentimeter länger und neun Zentimeter höher. Das Mehrgewicht beträgt dabei 125 Kilo. Zur Gewichtsersparnis verwendet Toyota moderne Stahlsorten und eine Alu-Motorhaube.
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Toyota Prius+: Auf den ersten Blick ähnelt der Neuling sehr dem normalen Prius.
Der Prius+ wird vom bekannten HSD-Hybridsystem angetrieben, also einem leistungsverzweigten Hybridantrieb, bei dem ein Planetengetriebe die Kräfte der Antriebsmotoren stufenlos nach Bedarf zuteilt. Toyota spricht auch gerne von e-CVT, wobei hier weit und breit kein Riemen oder keine Laschenkette zu finden ist, wie man es von anderen CVTs kennt. Wie der aktuelle Prius hat der "Plus" einen 1,8-Liter-Benziner mit 99 PS sowie einen 60 kW (80 PS) starken Elektromotor. Die Systemleistung wird wie beim Prius mit 136 PS angegeben. Anders als der kleinere Hybridkollege hat der Neuling jedoch keine Nickel-Metallhydrid-Akkus, sondern als erstes Toyota-Serienfahrzeug Lithium-Ionen-Batterien. Diese Technik ermöglicht bei gleichem Speichervermögen ein niedrigeres Gewicht. Auch das Volumen ist geringer. So konnte Toyota den Akku hochkant unter der Mittelkonsole zwischen Fahrer und Beifahrer positionieren, statt Koffer- oder Passagierraum opfern zu müssen.
Wenig FahrvergnĂĽgen
Der Prius+ fährt sich ähnlich wie die anderen Hybridautos von Toyota. Von Fahrspaß im dynamischen Sinne kann dabei kaum die Rede sein. Dafür beschleunigt der Prius+ zu verhalten. Um 100 km/h zu erreichen, dauert es 11,3 Sekunden – und subjektiv fehlt Druck. Das liegt wohl auch am lauten Dröhnen unter höherer Last, das allen Hybridmodellen von Toyota mehr oder weniger gemeinsam ist. Das gehört beim Prius allerdings zum Konzept, denn der Verbrennungsmotor soll bevorzugt in Bereichen hoher Effizienz betrieben werden. Wer will, kann den Prius+ auch rein elektrisch fahren – maximal zwei Kilometer weit und bis zu einem Tempo von 50 km/h. Dazu drückt man die EV-Taste in der Mittelkonsole. Daneben gibt es noch einen Power- und einen Eco-Knopf. Sie beeinflussen das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Betriebsweise der Klimaautomatik. Den Spritverbrauch gibt Toyota mit 4,1 Liter je 100 Kilometer an, das sind nur 0,2 Liter mehr als beim normalen Prius. Nach der in normaler Fahrweise absolvierten Testfahrt zeigte der Bordcomputer des Prius+ 5,2 Liter an. Sparsam ist der Toyota wirklich – das haben auch sein Schwestermodelle schon häufiger überzeugend bewiesen.