Google verstärkt politische Lobbyarbeit

Der Suchmaschinenbetreiber hat ein so genanntes Political Action Comittee (PAC) gegründet, über das in den USA Parteispenden und finanzielle Zuwendungen für die Wahlkämpfe einzelner Politiker abgwickelt werden.

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Angesichts zunehmenden politischen Gegenwinds will Google seine Positionen in Washington künftig deutlicher vertreten. Bei der zuständigen Wahlkommission FEC hat das Unternehmen die Gründung eines so genannten Political Action Comittees (PAC) angezeigt. PACs sind gängige Instrumente der Lobbyarbeit, über die private Institutionen ihre Interessen in den Gesetzgebungsprozess einfließen lassen und zum Beispiel Parteispenden oder finanzielle Unterstützung für die Wahlkämpfe einzelner Kandidaten abwickeln.

Mit der "Google NetPAC" genannten Lobbyeinheit will Google Kandidaten und eine Politik unterstützen, die sich für ein offenes und freies Internet einsetzen. Zusätzlich hat sich Google die Dienste des ehemaligen Senators und US-Botschafters in Berlin, Dan Coats, sowie des ehemaligen Senators Connie Mack gesichert. Die beiden Republikaner dürften vor allem der Verbesserung der Beziehungen zum konservativen Spektrum dienen.

Ein auch für Google brisantes politisches Thema ist die besonders in den USA heftig diskutierte Netzneutralität. Während Inhalteanbieter wie Google für ein offenes und neutrales Netz plädieren, wollen die Infrastrukturbetreiber bestimmte Ressourcen für zahlungswillige Kunden reservieren. Dafür engagiert sich Google zusammen mit anderen Unternehmen nun auch für die republikanische Kongressabgeordnete Heather Wilson, einer Befürworterin der Netzneutralität.

Doch Google bläst in Washington nicht nur wegen seiner Bestrebungen für ein freies Netz heftiger Wind entgegen. Vertreter des Unternehmens hatten in einer Anhörung des Repräsentantenhauses wegen der Willfährigkeit gegenüber der chinesischen Zensur einiges zu hören bekommen.

Zum Thema Netzneutralität siehe auch: