Ex-Innenminister: Zumwinkel "treibende Kraft" in Telekom-Spitzelaffäre

In der Telekom-Spitzelaffäre hat Ex-Innenminister Gerhart Baum (FDP) schwere Vorwürfe gegen den früheren Aufsichtsratschef des Telefonkonzerns, Klaus Zumwinkel, erhoben.

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In der Telekom-Spitzelaffäre hat Ex-Innenminister Gerhart Baum (FDP) schwere Vorwürfe gegen den früheren Aufsichtsratschef des Telefonkonzerns, Klaus Zumwinkel, erhoben. Zumwinkel sei die "treibende Kraft hinter der Aktion gewesen", sagte Baum, der als Anwalt mehr als 50 bespitzelte Aufsichtsräte und Betriebsräte der Telekom vertritt, dem Nachrichtenmagazin Focus. Zumwinkel habe "das Informationsleck schließen" wollen. Ungeklärt sei, ob der 65-jährige Ex-Manager die dabei angewandten illegalen Ausspähmethoden kannte. "Wer einen so heiklen Auftrag erteilt, hat die Ausführung zu überwachen", sagte Baum. "Andernfalls liegt eine Pflichtverletzung vor."

Die Telekom hatte in den Jahren 2005 und 2006 durch das Ausspähen von Verbindungsdaten der Weitergabe von Interna an Journalisten etwa aus dem Aufsichtsrat auf die Spur kommen wollen. Das Unternehmen selbst hatte im Mai 2008 Anzeige erstattet und betreffende Unterlagen der Staatsanwaltschaft übergeben. Insgesamt sollen etwa 60 Personen bespitzelt worden sein. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt seit fast einem Jahr auch gegen Zumwinkel.

Zur Bespitzelungsaffäre bei der Telekom siehe auch:

(dpa) / (se)