Staatsanwaltschaft durchsucht Detektei wegen Telekom-Affäre

Einem Bericht zufolge war die Firma von der Telekom seit Jahren für diverse Aufklärungen in der Grauzone eingesetzt worden.

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Im Zusammenhang mit der Bespitzelungsaffäre bei der Telekom hat die Bonner Staatsanwaltschaft kürzlich Geschäftsräume der Kölner Privatdetektei Argen durchsucht. Justizkreise in Nordrhein-Westfalen bestätigten am Samstag entsprechende Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Der Bonner Oberstaatsanwalt Fred Apostel wollte zu dem Fall nur sagen: "Die Firma Argen hat mit der Telekom häufig zusammengearbeitet, und wir hatten einige Fragen zu klären." Details könne er nicht nennen.

Nach den Informationen des Magazins war Argen von der Telekom seit Jahren "für diverse Aufklärungen in der Grauzone eingesetzt worden". So sei Argen mit seinem Geschäftsführer David Cowling etwa zur Aufklärung von Firmenspionage, Mauscheleien bei ausländischen Tochterfirmen sowie zur Überprüfung neuer Geschäftspartner eingesetzt worden. Cowling bestritt jedoch, in der Telekom-Bespitzelungsaffäre tätig geworden zu sein.

Unterdessen gerät die frühere Konzernleitung der Telekom in den Ermittlungen stärker unter Druck. Ein Mitarbeiter der Abteilung Konzernsicherheit sei nach eigener Aussage vom ehemaligen Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel und dem früheren Vorstandschef Kai-Uwe Ricke persönlich beauftragt worden herauszufinden, wer vertrauliche Informationen an Medien weitergegeben habe. Oberstaatsanwalt Apostel wollte dies am Samstag nicht kommentieren; er verwies auf die laufenden Ermittlungen.

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(dpa) / (dz)