Vodafone schließt Arcor-Übernahme ab (Update)

Nach der Deutschen Bahn hat nun auch die Deutsche Bank in den Verkauf ihrer Minderheitsbeteiligung an Arcor eingewilligt. Vodafone zahlt für die Anteile beider Gesellschafter insgesamt 474 Millionen Euro.

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Es hatte sich in der vergangenen Woche bereits angedeutet. Mit der Übernahme des von der Deutschen Bahn AG gehaltenen Anteils der Acor fehlte dem Vodafone-Konzern nur noch ein kleiner Rest zur Komplettübernahme des deutschen Festnetzanbieters. Nun hat auch die Deutsche Bank ihre achtprozentige Beteiligung an Arcor abgegeben. Vodafone hat die von den beiden Minderheitsaktionären insgesamt gehaltenen 26,4 Prozent der Arcor AG für 474 Millionen Euro übernommen, teilte der Mobilfunkkonzern am heutigen Montag in Düsseldorf mit.

Die Übernahme besiegelt eine wechselhafte Beziehung der beiden Unternehmen. Vodafone hatte den Festnetzbetreiber Mannesmann Arcor Anfang 2000 übernommen. Schon damals hielten sich Verkaufsgerüchte, doch wollte Vodafone die neue Festnetztochter zunächst an die Börse bringen. In den Folgejahren stand Arcor zum Verkauf, doch wurde ein Vollzug 2004 verschoben. Auch 2005 machte Vodafone noch einmal Schlagzeilen mit Verkaufsabsichten. Als die dann vom Tisch waren, hielt Vodafone die Tochter zunächst auf Distanz, nur um später enger zusammenzurücken. 2008 folgte schließlich die endgültige Aufnahme in die Vodafone-Familie.

Mit der Übernahme entstehe ein "wirtschaftlich starker Kommunikationskonzern mit Mobilfunk, Festnetz, Datendiensten und Breitband-Internet", sagte Vodafones Deutschland-Chef Friedrich Joussen. "Als Komplettanbieter sind wir für die fortschreitende Konsolidierung des Marktes bestens aufgestellt." Joussen kündigte laut Mitteilung an, schon bald Synergien zwischen beiden Unternehmen realisieren zu wollen, ohne darauf näher einzugehen. Bereits vor der Komplettübernahme sei das Kernnetz von Vodafone und Arcor zusammengelegt worden, hieß es weiter. Darüber hinaus übernehme Vodafone Teile der Kundenbetreuung für Arcor.

Update:

Synergien sollen unter anderem aus der Zusammenlegung der Kundenbetreuung entstehen, teilte ein Sprecher auf Nachfrage mit. Im Zuge der Reorganisation kämen auf einige Mitarbeiter neue Aufgaben zu. Der Focus liege nicht auf Personaleinsparungen, das Unternehmen wolle mit der Übernahme weiter wachsen. Vodafone versuche, Kündigungen zu vermeiden. (vbr)