Deutschland und Frankreich wollen Elektroautos gemeinsam den Weg ebnen

Die Wirtschaftsministerien beider Länder und Konzerne aus den beteiligten Branchen denken an gemeinsame Pilotprojekte und Modellregionen und wünschen sich gemeinsame Standards und Normen für die E-Mobilität, hieß es nach einem ersten Treffen in Berlin.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Deutschland und Frankreich wollen gemeinsam die Entwicklung von Elektroautos vorantreiben. Am heutigen Montag traf sich in Berlin zum ersten Mal eine Arbeitsgruppe, die Kooperationen und gemeinsame Initiativen ausloten soll, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. So seien Partnerschaften und gemeinsame Pilotprojekte und Modellregionen denkbar. Zudem würden sich gemeinsame Standards und Normen anbieten, hieß es aus dem französischen Wirtschaftsministerium.

Renaults seriennahe Elektrostudie Kangoo be bop Z.E. informiert mit einer Anzeige an der Fahrertür über den Ladezustand des Akkus.

(Bild: Renault)

Neben Regierungsvertretern aus Deutschland und Frankreich beteiligten sich Manager von Unternehmen wie die Autokonzerne Daimler, BMW, Volkswagen, PSA (Peugeot-Citroën), Renault, die Energiekonzerne E.ON, RWE, EDF (Electricité de France), ferner Bosch, Evonik, Schneider Electric, Valéo sowie die Normungsgremien DIN und Bureau de normalisation de l'automobile an dem Treffen. Es werde zwar noch einige Zeit dauern, bis ein massentaugliches Elektroauto auf den Markt komme, betonte heute das französische Ministerium. Es sollten aber die politischen Weichen gestellt werden, um Elektroautos dann den Markteintritt zu erleichtern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten die Gründung der Arbeitsgruppe beim deutsch-französischen Ministerrat im März beschlossen. An der ersten Sitzung am Montag nahmen 14 Vertreter der beteiligten Branchen sowie die beiden zuständigen Staatssekretäre Jochen Homann (Deutschland) und Luc Chatel (Frankreich) teil.

Eine Herausforderung bestehe darin, die Industriebereiche zusammenzubringen, die bislang wenig Berührungspunkte hätten, hieß es. Die betreffe beispielsweise die Automobilindustrie und die Elektrizitätswirtschaft. Einige der am heutigen Treffen beteiligten und weitere Unternehmen hatten erst Anfang Mai zusammen mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) die Initiative ELAN 2020 gegründet, die dem Elektroauto den Weg in einen Massenmarkt ebnen helfen soll. Erste konkrete Ergebnisse sollen Experten aus der neuen Arbeitsgruppe bis zum Deutsch-Französischen Ministerrat im November vorlegen. (dpa) / (ssu)