Renault entwickelt Antriebs-Alternativen, darunter auch einen Zweitakt-Diesel

Verkleinern für die Zukunft

Außer dem spektakulären Ein-Liter-Auto Eolab hat Renault durchaus noch mehr zukunftsträchtige Projekte in Entwicklung, von denen man uns im Renault-Technologiezentrum in Guyancourt bei Paris nun einige bereits recht weit gereifte zeigte

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alternative Antriebe, Hybridantrieb, Elektroautos 10 Bilder
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Von
  • Florian Pillau
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Guyancourt/Paris (Frankreich), 15. Dezember 2014 – Das Concept Car Eolab, das auf dem Pariser Autosalon 2014 als Ein-Liter-Auto mit Hybridantrieb vorgestellt wurde, ist ein spektakuläres Schaufenster der Antriebs-Kompetenz von Renault, aber eben nur ein Weg, den man beschreitet. Erst kürzlich hat Renault im Twingo den Heckmotor erfolgreich für eine neue Zukunft wiederaufbereitet. Darüber hinaus hat der französische Autobauer durchaus noch mehr zukunftsträchtige Projekte in Entwicklung, von denen man uns im Renault-Technologiezentrum in Guyancourt bei Paris nun einige bereits recht reife zeigte. Dabei ist man offenbar tabulos genug, sich der Vorteile des Zweitakt-Dieselmotors zu besinnen und sich nicht zu gut, den Leichtkraftwagen twizy als Teil eines Lieferkonzepts zu denken. Der Trend weit weiterhin Richtung "Downsizing".

Luftkühlung beim E-Antrieb

Bereits 2015 geht ein neuer Elektromotor für die E-Autos Zoe und Kangoo Z.E. in Serie. Die 88 PS und 220 Nm starke Maschine benötigt zehn Prozent weniger Platz als die bisherigen E-Motoren und kann deshalb später in (noch nicht näher bezeichnete) Kleinwagen eingesetzt werden. Um den Motor verkleinern zu können, wurden nicht nur Anbaumodule ins Motorgehäuse intergriert, sondern Baugruppen näher zusammengelegt, mit dem angenehmen Nebeneffekt, dass auch die Kabelwege kürzer werden. Ladebox, Leistungselektronik und das aus dem Zoe bekannte Batterieladesystem "Chameleon-Charger" werden in einem "Power Electronic Controller" vereint, das spart ebenso Platz wie der Umstieg von Wasser- auf Luftkühlung. Nur der Power Electronic Controller wird noch mit Hilfe von Wasser vor Überhitzung geschützt.

Ebenfalls in Kürze bringt Renault den ersten Dreizylinder-Autogas-Motor auf den Markt. Die bivalente Turbomaschine lässt sich auch mit Superbenzin fahren und verfügt über ein Stopp-Start-System. Das Aggregat soll rund ein Fünftel weniger Kraftstoff brauchen als seine Vorgänger ohne Aufladung. In welchen Modellen der Autogas-Turbo angeboten wird, hat Renault noch nicht verraten, wohl aber, dass die Autos mit diesem Motor auch beim Bremsen und im Schubbetrieb Energie zurückgewinnen können sollen. Die stopp-start-fähige Elektromaschine macht diesen Motor also zu einem Mildhybrid-Aggregat.