Ganz vorn mit Retro

Aus den Niederlanden kommt das E-Krad Meijs Motorman. Wenn das Elektromoped wirklich Schule macht, müssen sich die Niederländer an ein neues Wort gewöhnen: „Zoemfiets“. Bisher war das lautmalerische „Bromfiets“ das Wort für kleines Benzin-Krad

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Meijs Motorman: Retro-Motorrad mit Elektroantrieb aus Holland
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Von
  • Ingo Gach
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Köln, 21. Oktober 2015 – Aus den Niederlanden kommt ein Retro-Motorrad mit Elektroantrieb. Sein Schöpfer Ronald Meijs ist Designer und könnte mit dem Motorman einen neuen Trend anstoßen. Wenn das wirklich Schule macht, müssen sich die Niederländer an ein neues Wort gewöhnen: „Zoemfiets“. Bisher war das lautmalerische „Bromfiets“ das Wort für ein kleines Benzin-Krad.

Für all diejenigen, die schon alles haben, die sich weder an einem Porsche Turbo noch an einem 200-PS-Motorrad mehr erfreuen können, gibt es jetzt den Meijs Motorman. Er verbindet zwei Trends: Retro-Motorrad und Elektroantrieb. Zugegeben, die Kombination klingt im ersten Moment widersinnig, aber es sieht originell aus und bereitet Fahrspaß.

Ganz vorn mit Retro (11 Bilder)

Ohne Frage ist der Meijs Motorman ein echter Hingucker. Sein Retro-Desing in Verbindung mit einem Elektromotor macht den Charme aus.

Die Historiker werden an der Stelle natürlich den Zeigefinger erheben: Zu Beginn des Automobilbaus spielte der Elektroantrieb eine große Rolle. Um 1900 herum waren mehr als ein Drittel aller Wagen in den USA Elektroautos. Elektrisch angetriebene Motorräder waren allerdings selten zu finden, weil die Akkus einfach zu groß und zu schwer waren. Erst in den letzten Jahren kam es bei den Elektromotorrädern zu einer Renaissance.

Optisch wirkt der Motorman, als sei er aus den 1920er Jahren entsprungen. Das war Absicht von Schöpfer Ronald Meijs. Er machte sich Gedanken über urbane Transportlösungen für Menschen, denn die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. Der Designer aus Maastricht suchte nach einer simplen Lösung für den Stadtverkehr und entschied sich für ein Elektromotorrad. Aber es sollte elegant aussehen und Motorräder aus der Anfangszeit der Mobilität versprühen fraglos einen ganz eigenen Charme.

Vier Rundrohre bilden den Rahmen und wo an normalen Motorrädern der Motor sitzt, gibt es hier einfach – nichts. Man darf dem Designer Meijs hier aber volle Absicht unterstellen. Der vermeintliche Tank ist in Wirklichkeit ein Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 1,5 Kilowattstunden und einem Gewicht von nur zehn Kilo. Der Antrieb sitzt in der Hinterradnabe. Keine Kette, kein Zahnriemen oder gar Kardan. Überhaupt besticht der Motorman durch das Weglassen vieler Bauteile. Das sieht gut aus und erspart auch eine Menge Wartungsarbeiten, von Defekten ganz zu schweigen.