Flipdot-Display mit Arduino steuern

Wie kann man ein Flipdot-Display betreiben, das keinen I²C-Controller besitzt? Ein Arduino entschlüsselt die Kommunikation und übernimmt die Ansteuerung der Pixel.

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Flipdot-Display

(Bild: Ralf Stoffels)

Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Ralf Stoffels
Inhaltsverzeichnis

Dank gut dokumentierter Bausätze und vieler Video-Tutorials im Web wird uns der Einstieg ins kreative Basteln heute sehr leicht gemacht. Doch was ist, wenn für Elektronik keine Informationen zu finden sind? Dann gilt es, die unbekannte Hardware und Software zu analysieren, um neue Nutzung möglich zu machen. Wir zeigen, wie es geht und machen vielleicht Lust auf's Tüfteln.

Transport des Displays im Auto

(Bild: Ralf Stoffels)

Als Beispiel dient hier ein Flipdot-Display, wie es früher bei Linienbussen zur Fahrzielanzeige verwendet wurde. Die genaue Funktionsweise solcher Displays wurde bereits in Make 5/2016 beschrieben. Allerdings hat unsere Brose 004-148-240, bestehend aus sechs Display-Modulen mit je 28 Spalten und 24 Zeilen, keinen I²C-Controller. Es stellte sich schnell heraus, dass die im Web zur Verfügung stehende Informationen über solche Flipdot-Displays, nur begrenzt weiterhelfen. Im Web finden sich auch Beschreibungen, wie man die Anzeige per RS422 steuert. Bei unserer Version der Anzeige gibt es diesen Schaltungsteil leider nicht und somit müssen wir den Display-Dekoder direkt ansteuern.

Gerade bei unbekannter Elektronik, die ohne Netzteil ins Haus kommt, ist ein Labornetzgerät unerlässlich. Durch die einstellbare Strombegrenzung kann ein Kollateralschaden beim ersten Einschalten oder auch beim provisorischen Betrieb vermieden werden. Hier war es wichtig, dass der Spannungsbereich bis 30V reicht.

Flipdot-Display

Sicher das Gegenteil von hochauflösend - doch die Displays mit den schwarz-gelben Punkten haben ihren ganz eigenen Reiz.

Projekte, bei denen ein schnelles Busprotokoll enträtselt werden muss, erfordern typischerweise ein Speicheroszilloskop oder spezielle Protocol-Sniffer Hardware. Bei langsamen Vorgängen, wie sie bei unserem Flipdot-Display vorkommen, reicht ein Arduino. Speziell dann, wenn auf mehreren Pins zum Experimentieren verschiedene HIGH/LOW Signale angelegt werden sollen, kommt man mit einem Arduino und wenigen Zeilen Programmcode sehr schnell weiter. In diesem Projekt haben wir damit Schritt für Schritt die Zeilendekoder-Logik entschlüsselt.