Umschaltvorrichtung

Mercedes C-, E- und S-Klasse als Plug-in-Hybride mit Diesel-Option

Daimler kündigt auf dem Genfer Autosalon (8. bis 18. März) eine neue Plug-in-Hybrid-Generation (PHEV) an. Noch 2018 werden sie als Varianten von C-, E- und S-Klasse erhältlich sein

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Mercedes-Benz PHEV 6 Bilder
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  • Florian Pillau

Daimler kündigt auf dem Genfer Autosalon (8. bis 18. März) eine neue Plug-in-Hybrid-Generation (PHEV) an. Noch im Spätsommer 2018 sollen die ersten elektrifizierten Varianten von C-, E- und S-Klasse erhältlich sein.

Der im Neungang-Wandlerautomat integrierte E-Motor bekommt eine Leistung von 90 kW/122 PS und ein maximales Drehmoment von 440 Nm. Durch die kompakte Bauweise ist das Hybridgetriebe in jeder hinterradangetriebenen Mercedes-Benz Baureihe einsetzbar. Bisher bot das Mercedes-PHEV C350e eine Leistung von 60 kW (82 PS) und ein Drehmoment von 340 Nm.

Mit einer auf 13,5 Kilowattstunden (kWh) erhöhten Kapazität des Akkus soll die im reinen Batteriebetrieb erreichbare Höchstgeschwindigkeit laut Daimler auf 140 km/h (130 im C350e) steigen, die Reichweite bei 50 Kilometern liegen (31 im C350e). Die vergrößerte Kapazität ermöglicht eine Steigerung der Zellkapazität von 22 auf 37 Ah durch einen Umstieg von Lithium-Eisen-Phosphat zu Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt.

Wir gehen davon aus, dass sich auch die Verbrauchswerte für den neuen E-Antrieb auf die C-Klasse beziehen. Nach unseren Erfahrungen darf man den realen Radius bei sparsamer batterieelektrischer Fahrt mit rund zehn Prozent weniger, bei dynamischer Fahrweise etwa der Hälfte ansetzen.

Diesel-Hybrid verspricht Normverbrauch unter zwei Litern

Im Mercedes S 560e spannt Daimler den E-Antrieb mit einem 270 kW/367 PS leistenden V6-Ottomotor zusammen und gibt einen Normverbrauch von 2,1 Litern an.

In C- und E-Klasse bietet Daimler die neue Elektrotechnik auch mit dem neuen Zwei-Liter-Vierzylinder-Dieselmotor OM 654 an, was in Verbindung mit den geringeren Fahrwiderständen der kleineren, leichteren Fahrzeuge Norm-Verbrauchswerte deutlich unterhalb zwei Litern verspricht. Der Antrieb stellt ab 1400/min ein Gesamtdrehmoment von 700 Nm bereit.

Weitere konkrete Zahlen zu den Dieselhybrid-Modellen nannte Daimler noch nicht, gab aber kund, die neuen Modelle seien „Teil der Strategie, bis 2022 mehr als 50 Fahrzeuge im gesamten Portfolio zu elektrifizieren“.

Wie bisher schon in Mercedes-Hybridmodellen sollen vier Fahrmodi dem Fahrer die Möglichkeit geben, zwischen maximaler Effizienz oder höchster Leistung zu wählen oder vorausschauend zu agieren. Fürs Laden daheim bietet Daimler eine neue Wallbox mit bis zu 22 kW, die unter anderem erstmals Ladesteuerung, Nutzerverwaltung und Verbrauchsübersicht per Smartphone ermöglicht.

Das erneute Dieselhybrid-Angebot erstaunt uns, denn der Dieselmotor spielt seine Effizienzvorteile auf der vorwiegend ebenen Langstrecke aus, wo die Hybridisierung nichts bringt, der Hybridantrieb hingegen ist eine Spartechnologie für den Kurzstreckenverkehr und Strecken mit wechselnden nennenswerten Höhenunterschieden. Dieselmotor und Hybridantrieb sind bereits für sich genommen teuer, die Kombination wird sich wohl nur schwer amortisieren. Ein PHEV mit Dieselmotor ist daher wohl allenfalls für jenen exklusiven Kundenkreis interessant, der seinen Wagen in beiden Szenarien intensiv nutzt. (fpi)