It's a Juke

Vorstellung: Nissan Juke 2020

Nissan hat sich mit einem neuen Juke reichlich Zeit gelassen. Seit rund neun Jahren ist das auffällige SUV im Programm, nun folgt die etwas entschärfte, zweite Generation. Der neue Juke holt vor allem im Bereich Antrieb auf

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Nissan Juke 2 12 Bilder

(Bild: Nissan)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

Es ist etwas mehr als zwei Jahre her, da klagte der Ex-BMW-Designer Chris Bangle in der Zeit über die aktuelle Gestaltung von Autos. Ein Autodesign sei „gefrorene Zeit“. Als Ausnahme dessen nannte er den Nissan Juke, der wie eine barocke Kirche geformt sei. Dieses Auto sei das erste, dessen Design perfekt in die moderne, urbane Welt passe, befand Bangle. Ob das viele Menschen ähnlich sehen, wissen wir nicht. Fest steht dagegen, dass die polarisierende Form seit dem Debüt 2010 rund eine Millionen Käufer gefunden hat. Auf der IAA wird nun die zweite Generation vorgestellt.

Ausblick

Der zweite Nissan Juke polarisiert schon deshalb etwas weniger, weil er nicht radikal neu ist, sondern die Grundform seines Vorgängers aufgreift. Immerhin bleibt an der Front eine gewisse Eigenständigkeit erhalten, der Rest findet sich in ähnlicher Form auch bei der Konkurrenz. Die nach hinten stark ansteigende Fensterlinie beschneidet im Verbund mit der breiten C-Säule die Rundumsicht gewaltig, was der Juke mit Autos wie dem BMW X2 (Test) teilt.

Der neue Juke legt bei den Abmessungen deutlich zu. Mit 4,21 Metern wächst er allein in der Länge um 75 mm gegenüber seinem Vorgänger. Damit ist er ähnlich kompakt wie VW T-Roc (Test), Opel Crossland und Skoda Kamiq, die allesamt etwas kürzer als ein noch aktueller VW Golf sind. Im Juke ist nun mehr Platz als zuvor, was sich bei Beinfreiheit (+ 58 mm) und Kofferraum (422 statt 354 Liter) bemerkbar macht.

So forsch der Juke gestaltet war, so zahm war er meist motorisiert. Die Nismo-Modelle des Juke standen stets in starkem Kontrast zu den zivilen Versionen. An der Basis gab es zuletzt einen Diesel mit 110 PS und einen häufiger gewählten, schlappen Saugbenziner mit 112 PS und 144 Nm bei 4000/min. Letzterer konnte noch mit einem CVT bestellt werden. Der neue Juke bekommt den aufgeladenen 1,2-Liter-Dreizylinder mit 117 PS, der schon in den Micra eingebaut wird. Ein Turbolader macht hier früh Druck. Das maximale Drehmoment von 180 Nm liegt zwar unter dem, was die Konkurrenz mit ähnlich starken Motoren bietet, doch es liegt immerhin zwischen 1750 und 4000/min an. Der Juke dürfte sich damit wesentlich agiler anfühlen.

Plug-in-Hybrid dürfte folgen

Spekuliert werden darf, wie das Antriebsangebot ausgebaut wird. Einen Juke Nismo wird es vermutlich nicht mehr geben, auch der 110 PS-Diesel fällt vermutlich raus – er erfüllt nur die Abgasnorm Euro 6c. Wir rechnen mit einem Plug-in-Hybrid, den Renault auf gleicher Basis im neuen Captur auch anbieten will. Dort hat die Batterie eine Kapazität von 9,8 kWh, was für bis zu 45 Kilometer reichen soll.

Aufgerüstet wurde auch bei der Elektronik. Neu sind unter anderem ein Abstandstempomat, ein Notbremsassistent, der auch Fußgänger oder Radfahrer erkennt und eine Verkehrszeichenerkennung. Das Navigationssystem arbeitet nun mit Verkehrsdaten aus dem Internet, Handys können via Android Auto und Apple Carplay eingebunden werden – nichts aufregendes, aber zeitgemäß. Ende November sollen die ersten Juke 2 ausgeliefert werden. Offen ist derzeit noch, zu welchem Preis. Das bisherige Basismodell wurde via Aktionspreis zum Schluss ab 15.490 Euro verkauft. Wir rechnen mit Preisen ab rund 17.000 Euro für den Nachfolger. (mfz)