Mazda testet wasserstoffbetriebene Wankelmotoren

HyNor heißt ein Großprojekt in Norwegen zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur für Autos. Mazda steuert einen RX-8 bei, dessen Wankel H2 verbrennt sowie einen seriellen Hybrid mit Kreiskolbenmotor

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Von
  • rhi
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Oslo (Norwegen), 9. Juli 2009 – Einen Pkw mit Wankelmotor fahren auch Motorjournalisten nicht alle Tage, und ein "Mazda RX-8 Hydrogen RE" ist noch einmal etwas ganz Besonderes: Sein Kreiskolbenmotor verbrennt nämlich im Normalfall Wasserstoff. Das Auto ist eines von bislang zwei Exemplaren, die derzeit in Norwegen im Rahmen des so genannten HyNor-Projektes erprobt werden.

HyNor, der Name verrät es bereits, ist ein norwegisches Projekt mit dem Ziel, eine funktionstüchtige Infrastruktur für wasserstoffbetriebene Autos zu errichten. Auf den ersten Blick verwundert es, dass ausgerechnet Norwegen ein so ehrgeiziges Projekt verfolgt, schließlich verfügen sie Skandinavier doch über reichlich Wasserkraftwerke und sind gar als Exporteure von offshore gefördertem Erdgas und Erdöl bekannt. Doch die Skandinavier bauen schon jetzt für das "Ende der Ölzeit" vor: Exporterlöse aus den fossilen Brennstoffen dienen auch der Zukunftssicherung des Gemeinwesens, den eigenen Strombedarf decken die Norweger schonheute vornehmlich durch Wasserkraft. Damit lässt sich Wasserstoff mittels Elektrolyse relativ preiswert und umweltfreundlich erzeugen. Beteiligt am HyNor-Projekt sind rund 50 Kooperationspartner, darunter öffentliche Institutionen, Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen. Ziele sind der Aufbau eines Tankstellennetzes und die Praxiserprobung von Wasserstoffautos.

Mazda testet wasserstoffbetriebene Wankelmotoren (26 Bilder)

Im Rahmen des HyNor-Projektes bringt Mazda den RX-8 Hydrogen RE nach Norwegen.

Mazda wird bis Ende 2009 insgesamt zwischen 10 und 15 RX-8 Hydrogen RE zur Verfügung stellen, ergänzt wird die HyNor-Flotte durch 15 auf Wasserstoff umgerüstete Toyota Prius der Firma Quantum, fünf einheimische Think Hydrogen und ab 2010/2011 acht Busse. Zudem laufen Verhandlungen mit weiteren Herstellern zur Erprobung von Fahrzeugen. Im Mai 2009 wurde die erste norwegische Wasserstoff-Route eröffnet: Entlang einer rund 600 Kilometer langen Strecke kann an acht Tankstellen H2 nachgefüllt werden. Der Tankvorgang erinnert stark an das von Erdgas-Tankstellen bekannte Verfahren: Schlauch auf den Adapter stecken, mit einem Hebel verriegeln und den Startknopf drücken. Insgesamt dauert der Vorgang kaum länger als das herkömmliche Betanken eines Pkw mit Benzin oder Diesel. Gespeichert wird der Wasserstoff in zwei Tanks mit einem Druck von 350 bar und einer Kapazität von 105 Liter, die den RX-8-Kofferraum komplett ausfüllen.