E-Auto Kia e-Soul: Mehr Tempo beim Laden

Kia bietet den e-Soul ab sofort gegen Aufpreis auch mit einem dreiphasigen Ladegerät an. Die AC-Ladeleistung steigt damit deutlich.

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Kia e-Soul

(Bild: Kia)

Lesezeit: 3 Min.
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Kia könnte sich entspannt zurücklehnen, das E-Auto-Kontingent ist für dieses Jahr so gut wie vergriffen. Doch die Strategen wissen natürlich, dass die Corona-Pandemie die Situation auf dem Automarkt nur verschoben hat. Deshalb bessert der Hersteller sein Angebot stetig nach. Ab dem Modelljahr 2021, das schon demnächst beginnt, kann der Kia e-Soul mit einem Lade-Beschleuniger bestellt werden.

Bisher gab es den e-Soul nur mit einem einphasigen 7,4-kW-Ladegerät. In Deutschland lassen sich davon zumeist nur 4,6 kW nutzen – das ist das, was über eine Phase fließen darf. Ausnahmen sind möglich, müssen aber mit dem örtlichen Versorger abgesprochen werden. Ein Ausweg aus dieser Misere ist einfach, kostet aber Geld: das Ladegerät wird auf mehrere Phasen ausgelegt. Kia bietet für den e-Soul nun ein dreiphasiges Ladegerät an, mit dem an einer entsprechend ausgestatteten Ladesäule bis zu 10,5 kW Ladeleistung möglich sind. Das kostet 500 Euro Aufpreis.

Die Ladezeiten sinken damit drastisch. Der serienmäßig mit gelieferte Ladeziegel ist mit 12 Ampere abgesichert, an einer Steckdose mit 230 Volt sind also maximal 2,76 kW möglich. Die kleine Batterie mit 39,2 kWh Kapazität ist so nach 18 Stunden aufgeladen, die große mit 64 kWh nach 29 Stunden – jeweils bezogen auf einen Ladestand von Null bis 100 Prozent. Mit dem dreiphasigen Ladegerät soll das nun in 4 Stunden und 30 Minuten (39,2 kWh) bzw. 7 Stunden (64 kWh) erledigt sein. Noch schneller geht es nach wie vor an einer Gleichstromquelle – hier kann der e-Soul mit bis zu 80 kW geladen werden.

Das Grundmodell mit 39,2 kWh-Batterie und 100 kW Motorleistung kostet weiterhin 33.990 Euro. Davon können einmal 6670 Euro abgezogen werden, die sich aus drei Töpfen speisen. 100 Euro gibt es aktuell noch, weil der Kia schon vor der Pflicht das sogenannte Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) installiert hat. Bei niedrigen Geschwindigkeiten macht der e-Soul künstlich etwas Lärm, um Fußgänger und Radfahrer zu warnen. Insgesamt 3570 Euro steuert der Steuerzahler bei, weitere 3000 Euro der Hersteller.

Das bereits recht gut ausgestattete Basismodell kostet so effektiv 27.320 Euro. Empfehlenswert erscheint die Wärmepumpe, die im Winter die Reichweite weniger stark sinken lässt. Sie versteckt sich im "Eco-Paket" für 1290 Euro. In den beiden teuren von insgesamt drei Ausstattungslinien ist das serienmäßig.

Mit großzügigen Subventionierungen wie den genannten Förderungen und der Steuerermäßigung auf 0,25 Prozent des geldwerten Vorteils dürfte sich Kia um die weiteren Jahreskontingente kaum Sorgen machen müssen – trotz stetig wachsender Konkurrenz. Dass der Kia e-Soul ein gutes Auto ist, hat er im vergangenen Jahr im Praxistest bei Clemens unter Beweis gestellt.

(mfz)