Elektro-Kastenwagen Citroën ë-Jumpy: Flexibilität als Trumpf

Die Elektrovariante des Kastenwagens bietet über 1,2 t Zuladung, maximal 6,6 Kubikmeter Laderaum und bis zu 330 km Reichweite.

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Citroën ë-Jumpy

Stärker und ausdauernder als ein VW e-Caddy ist der ab zweitem Quartal 2020 erhältliche Citroën ë-Jumpy.

(Bild: Citroën)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Wolfgang Gomoll
Inhaltsverzeichnis

Nach dem Opel Vivaro-e setzt jetzt Citroën mit dem ë-Jumpy seinen kleinen Kastenwagen unter Strom. Der mit Opel und Citroën baugleiche Peugeot e-Expert soll im zweiten Halbjahr folgen.

Wählt man die 75 kWh-Batterie, soll der elektrifizierte Kastenwagen bis zu 330 Kilometer weit kommen. Entscheidet man sich für die 50 kWh-Variante, verspricht der Katalog immer noch 230 Kilometer. Damit übertrifft der Citroën ë-Jumpy den VW Abt e-Caddy um mindestens 71 Kilometer. Zudem erreicht der Volkswagen diese Reichweite bei einer Geschwindigkeit von 90 km/h.

Für den innerstädtischen Betrieb ist das sicher schnell genug und der Motor des e-Caddy mit 83 kW ausreichend. Die Reichweite dürfte für Lieferdienste ausreichen, wenn man die Batterie täglich neu befüllen kann. Wenn es aber als Taxi oder Transporter über Land geht, dann sieht die Sache schon anders aus. Zudem bietet der Citroën ë-Jumpy eine Leistung von 100 kW, ein Drehmoment von 260 Nm und eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.

Die Höchstgeschwindigkeit wird in allen drei Fahrmodi erreicht: Bei „Eco“ werden elektrische Verbraucher wie die Klimaanlage und die Kraft des Motors eingebremst, „Normal“ sucht den Kompromiss zwischen Reichweite und Leistung und „Power“ holt alles aus dem Antriebsstrang heraus. Das kann bei schwerer Fracht auf Kosten der Reichweite hilfreich sein. Immerhin kann der Elektro Jumpy eine Nutzlast von bis zu 1275 Kilogramm zuladen und eine Tonne an die Anhängekupplung nehmen.

Neuvorstellung Citroën ë-Jumpy (7 Bilder)

Der Citroën ë-Jumpy kommt im zweiten Halbjahr 2020 auf den Markt. (Bild: Citroën )

Den Citroën ë-Jumpy gibt es in drei Längen, neu ist die Version XS (4,60 Meter), die ein Ladevolumen von bis zu 4,6 Kubikmetern hat. Als XM misst der Jumpy 4,95 Meter (5,8 Kubikmeter) und wenn man sich für die Maxi-Version XL entscheidet, sind es 5,30 Meter. Dann wächst das Volumen auf 6,6 Kubikmeter. Allen Varianten gemein ist die Breite von 1,25 Meter und damit die Fähigkeit Europaletten Problem zu verstauen. Die Höhe von lediglich 1,90 Meter erlaubt es, den Citroën ë-Jumpy auch in Tiefgaragen zu fahren.

Das optional erhältliche Moduwork-Modul erhöht die Variabilität: Drei Personen finden in der ersten Reihe Platz. Der äußere Beifahrersitz kann so zusammengeklappt werden, dass eine ebene Ladefläche entsteht, die bis zu vier Metern lang ist. Senkt man die Mittelarmlehne ab, kann man einen kleinen drehbaren Tisch nutzen, im Getränkehalter auf der Fahrerseite kommt das Smartphone inklusive Stromversorgung unter und auch das Tablet hat im Cockpit eine eigene Halterung.

Wie der Opel Vivaro-e und Peugeot e-Expert basiert der Jumpy auf PSAs „Multi-Energy-Plattform” EMP2. Daher ist es kein großes Wunder, dass sich die technischen Daten gleichen. Steckt man den e-Jumpy an eine 100 kW-Schnellladestation, ist eine leere 50 kWh-Batterie in 30 Minuten und die 75 kWh-Akkus in nur 45 Minuten bis zu 80 Prozent wieder gefüllt. Für viele Gewerbetreibende ist es wichtig, dass die 50 kWh-Batterie an einem 7,4 kW-Ladeanschluss in weniger als acht Stunden wieder voll im Saft steht.

Das Laden an einer konventionellen 230-Volt-Steckdose und das Nutzen einer heimischen Ladestation sind die anderen Optionen. Die Garantie auf die elektrische Antriebseinheit und die Batterie beträgt acht Jahre oder 160.000 Kilometer. Per Free2Move App sind europaweit gegenwärtig rund 160.000 Ladestationen auffindbar.

Aufgrund der EMP2-Plattform bietet der Citroën ë-Jumpy je nach Ausstattung einiges an Assistenz: Angefangen von der Rückfahrkamera, einem Spurhalte-Assistenten, einem Head-up-Display bis hin zu einem Notbremsassistenten. Das Infotainment läuft über den sieben Zoll großen Touchscreen ab, die Einbindung des Smartphones geschieht via Apple CarPlay oder Android-Auto. Wie der Peugeot e-Expert, kommt der Citroën ë-Jumpy im zweiten Halbjahr 2020 auf den Markt. Gegen Ende des Jahres folgt die rein elektrisch angetriebene Version des Jumper und 2021 der größere batterieelektrische Citroën ë-Berlingo.

(fpi)