Porsches Elektro-Sportwagen Taycan lädt schneller

Der Fortschritt bedeutet in diesem Fall tatsächlich „Mehrwert“ für den Kunden, und das gleich an mehreren Stellen.

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Porsche Taycan

(Bild: Porsche)

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Seit gut einem Jahr ist der Taycan auf dem Markt und Porsche bessert schon nach. Der Fortschritt bedeutet in diesem Fall tatsächlich „Mehrwert“ für den Kunden, und das gleich an mehreren Stellen.

Vor allem im Bereich des Ladens hat sich einiges getan. Zum einen hat Porsche das Ladegerät des Taycan nachgebessert. An entsprechender Quelle kann nun an Wechselstrom mit 22 kW geladen werden, bisher war bei 11 kW an AC Schluss. Diese Beschleunigung wird Porsche gesondert in Rechnung stellen, wie hoch der Aufpreis ausfallen wird, steht noch nicht fest. Mit Gleichstrom bleibt es bei 225 (Performance Batterie) bzw. 270 kW (Performance Batterie Plus).

Neu ist auch die Möglichkeit, die Ladeleistung auf ca. 200 kW zu begrenzen. Das soll der Lebensdauer des Speichers zuträglich sein und die Verluste beim Laden reduzieren. Zumindest vorerst lässt sich das nur an Schnellladesäulen von Ionity nutzen. Die Spitzenladeleistung von 270 kW erreicht der Taycan ohnehin ausschließlich unter optimalen Bedingungen. Ladestand und Temperaturen müssen dafür in einem gewissen Bereich liegen.

Wer in „Mobile Charger Connect“ und „Home Energy Manager“ investiert hat, kann neue Ladefunktionen nutzen. Dazu zählen die Stromwächter-Funktion, die die Überlastung des Hausanschlusses nun auch phasenindividuell verhindern kann, und das eigenstromoptimierte Laden. Damit kann der Taycan gezielt mit hauseigenem Solarstrom geladen werden. Ist die frei wählbare, minimale Batterieladung erreicht, wird nur noch vom Haus nicht genutzter Solarstrom verwendet.

Das Aufladen soll mit "Plug&Charge" vereinfacht werden. Das Auto kommuniziert dabei mit der Ladestation, die Bezahlung erfolgt über zuvor hinterlegte Daten. Der ISO-Standard 15118 soll sicherstellen, dass mit dieser Funktion kein Missbrauch möglich ist.

Die restlichen Neuerungen sind übersichtlich: Erstmals gibt es nun im Taycan ein farbiges Head-up-Display, das mit 1554 Euro allerdings tapfer eingepreist ist. Ein Digitalradio-Tuner ist künftig serienmäßig, womit Porsche der Pflicht nur wenige Monate zuvor kommt: Ab dem 21. Dezember 2020 ist ein digital-terrestischer Empfänger Pflicht, die Hersteller setzen großflächig auf DAB+. Im Taycan wurde die Unterhaltungsmöglichkeit zudem um Apple Podcasts erweitert.

Ohne Aufpreis hat der Taycan ein adaptives Fahrwerk, das zusätzlich eine Smart-Lift-Funktion bekommen hat. Sie lässt sich so programmieren, dass der Sportwagen an wiederkehrenden Stellen wie einer Einfahrt in die Tiefgarage automatisch ein paar Zentimeter angehoben wird. Auf der Autobahn wählt das System allein einen Kompromiss aus Komfort und Effizienz.

Porsche Taycan 2021 (3 Bilder)

Das Assistenzsystem "InnoDrive" passt die Geschwindigkeit an die kommenden Gegebenheiten, wie beispielsweise Tempolimits, Kurven, Kreisverkehre, Vorfahrt-Gewähren- und Stopp-Schilder an. (Bild: Porsche)

Der Trend, Funktionen nachträglich freischalten zu lassen, hat nun auch Porsche erfasst. Der Taycan-Kunde hat dabei die Wahl, ob er die vier Ausstattungsmerkmale mieten oder kaufen möchte. Die Freischaltung erfolgt im Auto durch den Fahrer, ein Besuch beim Händler ist nicht nötig. Zur Wahl stehen ein aktiver Spurhalteassistent, ein Assistent zur Reichweiten-Optimierung und ein erweiterter Abstandstempomat. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung gibt es nicht zur Miete, mit 321 Euro ist der Kauf aber auch nicht allzu teuer.

(mfz)