Bill Gates investiert Milliarden gegen Klimawandel und plädiert für Atomkraft

Der Microsoft-Milliardär kümmert sich nun verstärkt um den Klimawandel. Deutschland rät er, sich mehr für Elektroautos zu engagieren.

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So technophil, wie sich Bill Gates selbst sieht, kommt er in diesem Foto nicht herüber.

(Bild: gatesnotes.com)

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Microsoft-Gründer Bill Gates will innerhalb von fünf Jahren 2 Milliarden US-Dollar in Start-ups und andere Projekte investieren, die sich dem Klimawandel widmen. In einem Interview mit dem Handelsblatt bekräftigte er in diesem Zusammenhang, dass die Atomkraft unerlässlich sei, um dem Klimawandel zu begegnen, und setzte auch Hoffnungen in die Technik, CO2 aus der Atmosphäre abzuscheiden.

Speziell auf Deutschland gerichtet sagte Gates in dem Interview, es sei eine große Tragödie, wenn sich Deutschland nicht in Elektroautos durchsetzen könne. Deutschland sei wohl das Land, das mehr als jedes andere für die Autobranche getan habe. Mit Ausnahme Norwegens setzten sich die elektrischen Autos aber zu langsam durch. Als positiv merkte Gates an, dass in Deutschland die Batterieentwicklung mit hohem Tempo angegangen werde; insgesamt stünden in Deutschland viele Arbeitsplätze auf dem Spiel.

In zehn bis zwanzig Jahren könnten die Wirtschaftsschäden durch den Klimawandel so groß sein, als hätten wir alle zehn Jahre eine Pandemie, meinte Gates, der zuletzt im Rahmen der Coronavirus-Pandemie vermehrt öffentlich wahrgenommen wurde. Die CO2-Emissionen dürften weltweit bis 2050 nicht nur auf einen bestimmten Prozentsatz sinken, sondern ganz auf 0. Dabei bekannte Gates, dass er sich des Ernstes der Situation spät bewusst geworden sei; das ändere sich jetzt, heißt es im Handelsblatt.

Bei Klimaschutz konzentrierten sich die Menschen zu sehr auf Teile der Stromerzeugung oder Elektroautos und zu wenig auf Bereiche wie Zement- oder Stahlproduktion, in denen sich hohe CO2-Einsparungen erzielen ließen. Die beiden Branchen machten zusammen 31 Prozent der Treibhausgasemissionen aus. Hier plädiert Gates für die CO2-Abscheidung, für die er bislang der größte Geldgeber sei.