Vorstellung VW ID.6: Großes Elektro-SUV auf bekannter Basis

VW erweitert die ID-Modelle nach oben: Der ID.6 wird ein voluminöses SUV und zunächst nur in China angeboten. Das wird nicht lange so bleiben.​

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VW ID.6

(Bild: VW)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

VW ID.3 und ID.4 sind auf dem Markt. Beide Elektroautos sind vor allem für den europäischen Markt wichtig, sie decken jene Fahrzeugsegmente ab, die hier gefragt sind. In China und den USA hat man von der rechten Größe eines Autos andere Vorstellungen. Deshalb wird der voraussichtlich größte Ableger der ID.Modelle, der ID.6, nicht nur auf der Messe Auto China vorgestellt, sondern zunächst auch nur im Reich der Mitte angeboten. Nordamerika dürfte noch in diesem Jahr folgen, Europa wahrscheinlich erst im kommenden.

Mit einer Länge von 4,88 Metern ist der ID.6 ungefähr so lang wie ein VW Touareg. Für europäische Maßstäbe sind das bereits stattliche Abmessungen, andernorts hat man zur Fahrzeuggröße ein entspannteres Verhältnis. Schon der ID.4 stellt mit seinen rund 4,6 Metern Länge ein ausgesprochen großzügiges Platzangebot bereit, der ID.6 ist nochmals luftiger. Vor allem ist er aber auch mit einer dritten Sitzreihe zu haben, was man vor allem auf dem US-Markt zu schätzen weiß. Das serienmäßige Panoramadach ist auf Wunsch auch mit einer Öffnungsfunktion zu haben – eine sicherlich sinnvolle Erweiterung.

VW ID.6 Innenraum (8 Bilder)

Optisch folgt der ID.6 den kleineren Modellen ID.3 und ID.4. Die ersten Bilder deuten jedoch ...

"Mit dem neuen ID.6 bereiten wir die Basis dafür, dass bis 2030 mindestens 50 Prozent unseres Absatzes in China elektrisch fahren werden", sagt Ralf Brandstätter, CEO von VW. Bis 2023 sollen in China acht ID-Modelle auf den Markt kommen. Als technische Basis dient der Modulare Elektrobaukasten, die technischen Daten sind damit schon bekannt. Im ID.6 wird VW nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen. Die Basiskonfiguration von Motor und Batterie bleibt außen vor – zumindest in China.

Zum dortigen Start sind drei Leistungsstufen (132, 150, 225 kW) und zwei Batteriegrößen geplant. Der nutzbare Energiegehalt der Batterien liegt bei 58 und 77 kWh. Die Reichweiten liegen je nach Ausstattung zwischen 436 und 588 Kilometern, gemessen im chinesischen Verbrauchszyklus China-NEDC. Rückschlüsse für Werte im WLTP lassen sich daraus noch nicht ziehen.

VW ID.6 außen (5 Bilder)

Der VW ID.6 wird das vorerst größte Auto auf Basis des Modularen Elektrobaukastens.

In China wird die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h begrenzt, was keine Rolle spielt, denn dort sind bestenfalls 120 km/h erlaubt. Schon das Basismodell wiegt rund 2,3 Tonnen, was unter anderem im Standardsprint abzulesen ist. VW nennt dafür 9,5 bis 6,6 Sekunden.

Der VW ID.6 könnte vorerst das einzige ID-Modell bleiben, bei dem nicht rasch Ableger von anderen Konzernmarken folgen. Denn Audi ist mit dem e-tron in dieser Klasse schon vertreten, ob Skoda und Seat – beziehungsweise Cupra – den internen Konkurrenzkampf schnell aufnehmen dürfen, ist ungewiss. Vorerst ist auch nur ein Produktionsstandort für den ID.6 eingeplant: Das SUV wird von China aus in die Welt exportiert. Dabei muss es nicht bleiben, sollte sich die Nachfrage anders entwickeln als von Volkswagen prognostiziert. Dann könnte der ID.6 sowohl in den USA wie auch in Europa gebaut werden. Letzteres ist eher unwahrscheinlich, denn hierzulande sind aktuell SUVs gefragt, die maximal so groß sind wie Audi Q5, BMW X3 und Mercedes GLC, die allesamt nur etwas länger sind als der ID.4.

(mfz)