Elektroauto: Porsche will mit Customcells ab 2024 Hochleistungs-Akkus entwickeln

Vorwiegend zu Versuchszwecken wollen Porsche und Customcells ab 2024 gemeinsam Hochleistungs-Batteriezellen für Porsche-Wettbewerbsfahrzeuge fertigen.

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Nächster Schritt in der Elektro-Offensive (von links): Michael Steiner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG, Boris Palmer, Oberbürgermeister der Stadt Tübingen, Torge Thönnessen, Geschäftsführer Customcells Itzehoe GmbH, Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg und Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG (von links)

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Ab 2024 wollen Porsche und sein Joint-Venture-Partner Customcells Hochleistungs-Batteriezellen in kleinem Maßstab fertigen. Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem Porsche eine Mehrheitsbeteiligung von 83,75 Prozent hält, hat Tübingen als Produktionssitz ausgewählt.

Bis 2025 soll die Belegschaft von zunächst 13 auf bis zu 80 Mitarbeiter wachsen. Die geplante Produktion soll eine Kapazität von mindestens 100 MWh pro Jahr, entsprechend Batteriezellen für 1000 Fahrzeuge, erreichen. Der Partner Customcells hat einen Namen als Kleinserienhersteller mit flexiblen Fertigungskonzepten im Bereich besonderer Lithium-Batteriezellen, zum Beispiel für die Luft- und Schifffahrt.

Die neuen Hochleistungszellen solllen mit Silizium als Anoden-Material arbeiten, um die Energiedichte gegenüber aktuellen Serienbatterien erheblich zu steigern. Mit den Anoden soll der Innenwiderstand der Batterie weiter sinken, sie kann damit schneller Strom aufnehmen oder abgeben. Als Entwicklungspartner ist BASF dabei und liefert hochenergetische HEDTM NCM-Kathodenmaterialien, die ein schnelles Laden und eine hohe Energiedichte ermöglichen. Die Kältetauglichkeit oder jahrelange Ladezyklen-Stabilität hingegen müssen und sollen in diesem Projekt noch verbessert werden. Porsche will die partnerschaftlich entwickelte "Hochleistungstechnologie zunächst im härtesten Wettbewerbsumfeld – dem Motorsport erproben".

Porsche investiert eine "hohe zweistellige Millionen-Summe" in die neue Cellforce Group GmbH, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Baden-Württemberg fördern das Vorhaben mit rund 60 Millionen Euro.

(fpi)