Automesse IAA Mobility zählt 400.000 Besucher

Die Automobilindustrie sieht in den Besucherzahlen einen Erfolg. Das Konzept, nicht nur in Messehallen auszustellen, sei gut angekommen.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Eröffnungsveranstaltung der IAA Mobility.

(Bild: Messe München)

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Zur neuen Automesse IAA Mobility kamen in den vergangenen sechs Tagen 400.000 Besucher. Der Ausrichter, der Branchenverband VDA sieht das als einen Efolg oder, mit den Worten von dessen Präsidentin "eine deutliche Abstimmung mit den Füßen".

Die IAA fand letztmalig 2019 in Frankfurt am Main mit großen Besucherschwund statt, gekommen waren 560.000 Menschen, 2017 waren es noch 810.000. Im Januar 2020 entschied der VDA, den Standort zu wechseln.

Besucher und Aussteller zeigten sich mit dem neuen Konzept der IAA sehr zufrieden, Autos und Fahrräder nicht nur in den Messehallen zu präsentieren, sondern in der ganzen Stadt. "Besonders positiv bewertet wurde die Mischung der Aussteller und die Möglichkeit, Neuheiten direkt testen zu können", teilten VDA und Messegesellschaft mit.

"Wir haben einen mutigen Schritt gemacht und wurden von den Besucherinnen und Besuchern belohnt", sagte Müller. Zwei Drittel seien jünger als 40 Jahre gewesen. 86 Prozent der befragten Besucher bewerteten das nach der letzten IAA in Frankfurt am Main erarbeitete Konzept als gut oder sehr gut. "An manchen Orten müssten wir wegen Überfüllung den Zugang zeitweise sogar begrenzen."

Mehrere Autokonzerne wie Toyota, General Motors oder die Opel-Mutter Stellantis waren nicht auf der neuen IAA dabei. Müller äußerte sich aber optimistisch, "dass wir nach einem Ende der Pandemie 2023 auch viele internationale Aussteller begrüßen können, die dieses Mal wegen der Reisebeschränkungen noch nicht dabei sein konnten".

Gegen die Automesse hatte es auch Proteste gegeben, am Samstag erreichten sie zahlenmäßig ihren Höhepunkt. Die Veranstalter gingen von 5000 Teilnehmern bei einem Demonstrationszug und 20.000 einer Fahrradsternfahrt aus. Die Polizei sprach von 3500 Teilnehmern bei der Demonstration und 10.000 bei der Fahrradsternfahrt.

Am Rande von Demonstrationen am Freitag und Samstag war es zu Zusammenstößen von Polizei und Aktivisten gekommen. Die Polizei begründete die Einsätze von Schlagstöcken und Pfefferspray unter anderem damit, dass Beamte bedrängt worden seien. Die Gegenseite spricht von "Polizeigewalt" und "Repression". Die Protestierenden sehen in der IAA eine "Greenwashing-Veranstaltung", die Autoindustrie setze sich nicht ausreichend für den Klimaschutz ein.

Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat kein Verständnis für die Proteste. Er sagte am Samstag in Nürnberg, noch nie sei auf einer IAA so viel von Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und Umweltschutz die Rede gewesen. "Dass man dagegen noch demonstriert, Straßen blockiert und den Kampf gegen diese Industrie führt, zeigt: Manchen geht es nicht um Umweltschutz, sondern um Systemveränderung."

(anw)