Ford baut in den USA drei Batteriefabriken und ein Werk für Elektro-Lkw

"Die größte Einzelinvestition seiner 118-jährigen Geschichte" nennt Ford den Bau zweier Batteriefabriken und eines E-Auto-Werks. Partner ist SK Innovation.

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Für seinen elektrisch angetriebenen Ford F-150 Lightning hat das Unternehmen so viele Vorbestellungen eingesammelt, dass es von der Nachfrage fast ein bisschen überrascht scheint. Ein weiteres Modell soll bald nachgeschoben werden.

(Bild: Ford)

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Ford hat am Montag angekündigt, Milliarden Dollar für den Bau von drei Batteriefabriken und einem Werk für Elektro-Lkw in den USA auszugeben und in den nächsten vier Jahren 11.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Das Unternehmen bezeichnete die Investition, mit der es ab der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts jährlich mehr als eine Million Elektrofahrzeuge produzieren kann, als die größte Einzelinvestition in seiner 118-jährigen Geschichte.

Insgesamt wollen Ford und sein südkoreanischer Zulieferer SK Innovation 11,4 Milliarden US-Dollar für das Projekt ausgeben. 7 Milliarden US-Dollar sollen von Ford kommen, SK Innovation will 4,4 Milliarden US-Dollar investieren, teilten die Unternehmen mit. Die Ankündigung gehört zum Programm des Autoherstellers, zur Bekämpfung des Klimawandels auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.

Die beiden Batteriewerke sollen in Kentucky und in Tennessee entstehen, alle als Gemeinschaftsunternehmen mit seinem Hauptlieferanten für Batteriezellen, SK Innovation aus Südkorea. Am Standort Tennessee soll ein Montagewerk für die Produktion des Elektro-Pickup Ford F-150 Lightning sowie einen größeren batteriebetriebenen Pickup-Truck der F-Serie entstehen, zu dem das Unternehmen noch keine weiteren Details veröffentlicht hat.

Die Werke in Tennessee werden in Stanton, etwa 80 Kilometer nordöstlich von Memphis, errichtet und mit sechs Quadratmeilen deutlich größer als das Ford Rouge-Werk, das Henry Ford vor einem Jahrhundert in Detroit gebaut hat. In Tennessee sollen 6000 Menschen arbeiten. Dort sollen Lieferanten, ein Batterierecyclingbetrieb sowie die Lkw- und Batteriefabriken angesiedelt sein.

Die beiden Werke in Kentucky entstehen in Glendale rund 80 Kilometer südlich von Louisville und sollen 5000 Arbeitsplätze schaffen. Die dort hergestellten Batterien sollen in Elektrofahrzeugen von Ford und seiner Marke Lincoln eingebaut werden.

"Wir haben jetzt eine enorme Nachfrage nach unseren Elektrofahrzeugen, und das wird uns helfen, schneller zu werden", zitiert die New York Times Ford-Chef Jim Farley. Der Ford Mustang Mach-E, ging heuer in Produktion, bis Ende des Jahres soll noch ein elektrischer Lieferwagen und im nächsten Frühjahr der elektrische Pick-up Ford F-150 Lightning hinzukommen, für den allein schon 150.000 Reservierungen vorlägen.

Die Ambitionen wurden in diesem Jahr durch den Halbleitermangel erschwert, der die Produktion für Autohersteller auf der ganzen Welt beeinträchtigt hat. Ford ließ verlauten, dass sich das Angebot an Computerchips verbessert habe und die Anzahl der im dritten Quartal des Jahres produzierten Fahrzeuge gegenüber dem zweiten Quartal "deutlich höher" liegen werde.

(fpi)