ish gerettet, aber Mutter Callahan NRW endgültig vor dem Ende (Update)

Die Prüfung des vorläufigen Insolvenzverwalters hat gezeigt, dass in der Dachgesellschaft kaum etwas zu holen ist.

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Von
  • Torge Löding

Callahan NRW, die Holding des Kabelnetzbetreibers ish, scheint nicht mehr rettbar zu sein. Die Prüfung des vorläufigen Insolvenzverwalters hat gezeigt, dass in der Dachgesellschaft kaum etwas zu holen ist -- wie die Rheinische Post erfahren hat, verschickte das Amtsgericht Köln bereits den Eröffnungsbeschluss für das Insolvenzverfahren.

Die US-amerikanische Callahan-Gruppe hat ihr deutsches Kabelgeschäft in einem dreistufigen Modell organisiert, dessen Sinn sich jetzt in den Sanierungsbemühungen für ish zeigt -- nach Recherche der Rheinischen Post hat dieses Konstrukt dazu geführt, dass ish trotz der Überschuldung der Firmen-"Großmutter" nahezu schuldenfrei da steht und für Interessenten am NRW-Kabelgeschäft ein interessantes Übernahmeobjekt darstellt.

Das scheint sich ausgezahlt zu haben: Nach eigenen Angaben ist ish gerettet. Gläubiger hätten auf Forderungen von 200 Millionen Euro verzichtet, teilte das Unternehmen mit. Außerdem gebe es eine Finanzspritze von mehreren Banken in Höhe von 115 Millionen Euro. Ausserdem plane ish eine Stellenabbau. Rund 480 der derzeit 1600 Arbeitsplätze könnten wegfallen. Dabei solle in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat eine Agentur zur Vermittlung der Arbeitnehmer eingeschaltet werden.

Hartnäckig halten sich unterdessen Gerüchte, Liberty Media wolle bei ish einsteigen und so den Fuß wieder in die Tür zum deutschen Markt stellen. Liberty wollte im vergangenen Jahr die regionalen Kabelnetze der Telekom kaufen, doch Auflagen des Kartellamtes hatten den Milliarden-Deal platzen lassen. (tol)