Elektroautos: Vinfast baut E-Auto- und Batteriefabrik in North Carolina

Der vietnamesische Konzern Vingroup will für eine E-Fahrzeug- und Batteriefabrik mit mehr als 7000 Arbeitsplätzen in den USA 3,6 Milliarden Euro ausgeben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

Zu den Fahrzeugen, die in North Carolina produziert werden sollen, gehören der Vinfast VF 9, ein SUV mit sieben Sitzen, und der Vinfast VF 8, ein SUV für fünf Passagiere.

(Bild: Vinfast)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Pillau

Der vietnamesische Elektroautohersteller Vinfast kündigt eine Elektroauto- und Batteriefabrik im US-Bundesstaat North Carolina an. Auf einer Fläche von 800 Hektar sollen sich auch Zulieferer ansiedeln. Der Bau soll 2022 mit der Baugenehmigung beginnen. Der Produktionsbeginn ist für Juli 2024 geplant, anfangs mit 150.000 Fahrzeugen pro Jahr.

Vinfast wird zunächst 2 Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) investieren und mehr als 7000 Arbeitsplätze schaffen, US-Präsident Biden spricht in einer regierungsamtlichen Stellungnahme zur geplanten Ansiedlung von einem Gesamtvolumen von 4 Milliarden US-Dollar (etwa 3,6 Milliarden Euro). Zu den batterieelektrischen Fahrzeugen, die am Standort produziert werden sollen, gehören der Vinfast VF 9, ein SUV mit sieben Sitzen, und der Vinfast VF 8, ein SUV für fünf Passagiere.

Vinfast wurde 2017 gegründet. Der Autohersteller mit Hauptsitz in Hanoi fertigt seine Elektrofahrzeuge in seinem Werk Haiphong, das bis 2026 auf eine Kapazität von 950.000 Fahrzeugen pro Jahr ausgebaut werden soll. In Vietnam bietet Vinfast ein Ökosystem von EV-Produkten an, darunter E-Scooter, Elektrobusse und Elektroautos, Ladestationen und grüne Energielösungen. Niederlassungen bestehen bereits in den USA, Kanada, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Mit dem Projekt in North Carolina beginnt Vinfast, seine internationalen Geschäfte zu entwickeln, schreibt der Autohersteller.

Vinfast-Chefin Le Thi Thu Thuy sagt: "Die Produktion direkt auf dem Markt wird Vinfast helfen, die Kontrolle über seine Lieferkette zu behalten und die Produktlieferzeit zu verkürzen". Sie folgte auf Ex-Opel-Chef Michael Lohscheller, der Vinfast im Dezember 2021 bereits nach vier Monaten wieder verlassen hatte.

US-Präsident Joe Biden ließ verlauten: "Die heutige Ankündigung, dass der Elektroautohersteller Vinfast eine Produktionsstätte für Fahrzeuge und Batterien in North Carolina bauen wird – für 4 Milliarden US-Dollar für mehr als 7000 Arbeitsplätze und Hunderttausende von Elektrofahrzeuge und Batterien – (…) ist das jüngste Beispiel für das Wirken meiner Wirtschaftsstrategie. (…) Seit unserem Amtsantritt haben wir eine Industriestrategie umgesetzt, um die heimische Fertigung wiederzubeleben, gut bezahlte amerikanische Arbeitsplätze zu schaffen, amerikanische Lieferketten zu stärken und die Industrien der Zukunft wie Elektrofahrzeuge zu stärken – und wir sehen, dass sich diese Strategie Tag für Tag auszahlt." Ein Ziel der Regierung ist bis 2030 ein 50-prozentiger Elektrofahrzeug-Anteil am Gesamtverkauf.

Vingroup will demnächst eigene Akkus für E-Autos fertigen und hat bereits mit dem Bau einer Batteriefabrik für 5 GWh pro Jahr in Ha Tinh, Vietnam begonnen. Ab Ende 2022 soll die Produktion auf voller Kapazität laufen. Thüringen hat sich kürzlich um eine Vinfast-Fabrik beworben.

Vergangenen November kündigte Vinfast auf der Los Angeles Auto Show 2021 den VF 8 und den VF 9 an. Auf der Consumer Electronics Show (CES) 2022 standen drei neue Vinfast-EVs (VF 5, VF 6 und VF 7) vor, mit denen dann alle fünf großen Fahrzeugsegmente bedient werden sollen, vom kleinen Crossover bis zum großen SUV

.

(fpi)