Freitag: WhatsApp mit Reaktionen, Verbraucherschutz gegen Glasfaser-Anbieter
Reactions für WhatsApp + Abmahnungen wegen Zwangsmodem + BMW-Elektroroller im Test + Komplikationen nach Corona-Impfungen + Kommentar zu Musks Twitter-Plänen
Einfache Reaktionen auf Beiträge per Emoji sind in sozialen Netzwerken und Messenger-Apps weit verbreitet und beliebt. Nur WhatsApp hat diese Funktion noch nicht angeboten. Das ändert sich nun. Ändern möchten Verbraucherschützer die gängige Praxis der Glasfaser-Anbieter. Diese drängen den Kunden ihre eigenen Modems auf, weshalb eine Verbraucherzentrale sie deswegen abmahnt. Das Design des BMW CE 04 ist ebenfalls umstritten, denn es ähnelt einem Cyberpunk-Gefährt, aber der Elektroroller lässt sich auch gut fahren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
WhatsApp bekommt mit "Reactions" eine neue Funktion, die auf vielen anderen Plattformen seit Jahren etabliert und populär ist. Damit ist es möglich, schnell per Emoji auf eine eingehende Nachricht zu reagieren – beispielsweise mit einem Herz, einem Smiley oder einem "Daumen hoch". Jetzt wird diese Funktion nach und nach der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Zu Beginn gibt es sechs verschiedene Emojis als Reaktionen auf einzelne Nachrichten auch bei WhatsApp: Neue, alte Funktion.
Die meisten deutschen Glasfaser-Anbieter installieren bei ihren Kunden ein fest verbundenes Glasfasermodem. Dieses Verhalten beschert Deutscher Glasfaser und Vodafone nun jeweils eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Denn Glasfaser-Kunden, die lieber ein eigenes Modem oder ein effizientes Modem-Router-Kombigerät nutzen möchten, können das nur schwer oder gar nicht tun. Dabei schreibt das TK-Endgerätegesetz die Endgerätefreiheit vor. Deshalb gibt es Abmahnungen für Vodafone und Deutsche Glasfaser wegen Zwangsmodem.
BMWs Elektroroller CE 04 fällt mit seinem Futurama-Design allen irgendwie auf. Wer so vorfährt, muss überall mit Gesprächen rechnen. Nur die Front sieht noch einigermaßen Roller-klassisch aus. Der Rest wäre in der offenen Spielwelt von Cyberpunk 2077 thematisch perfekt passend aufgehoben. Die Reaktionen reichen von hässlich bis schön, doch "interessant" schaut das Ding ganz sicher aus. Der elektrische Großroller punktet jedoch hauptsächlich mit guten Fahreigenschaften: Elektroroller BMW CE 04 im Test – Cyberpunk 2022.
Elon Musk wollte Twitter haben. Jetzt lässt er 44 Milliarden US-Dollar springen und kauft sich die Plattform. Twitter ist mit seinen gut 200 Millionen aktiven Nutzern im Vergleich zu Facebook, YouTube, WeChat und TikTok relativ klein, ist aber kein Medienunternehmen von vielen, und auch der Größenvergleich hinkt. Denn trotz seiner verhältnismäßig kleinen Nutzerzahl ist Twitter der wichtigste Durchlauferhitzer in der Online-News-Welt: Elon Musk will Twitter für "Free Speech" öffnen – ein Kommentar.
Der Leiter einer laufenden Studie am Berliner Universitätsklinikum Charité zu Nebenwirkungen von Coronaimpfungen hat eine massive Untererfassung gesundheitlicher Probleme durch Vakzine beklagt. Die Zahl schwerer Komplikationen nach Impfungen gegen SARS-CoV-2 sei demnach "40-mal höher, als durch das Paul-Ehrlich-Institut bislang erfasst wurde". Die Debatte wird emotional geführt und politisch von der AfD vereinnahmt, nachdem ein Berliner Arzt die Zwischenergebnisse der Studie vorgestellt hat: Komplikationen nach Corona-Impfung 40-mal höher als erfasst?
Boeing verlegt die Firmenzentrale von Chicago in die am Potomac-Fluss gelegene Stadt Arlington, Virginia. Am anderen Flussufer residiert Boeings größter Kunde – die US-Regierung. Kritiker bemängeln, der von Qualitätsmängeln gebeutelte Flugzeugbauer hätte die Zentrale besser zurück zu seinen Ingenieuren in Seattle verlegt.
Auch noch wichtig:
- Jahrelang haben US-Provider gegen die Netzneutralität in Kalifornien prozessiert. Nach drei Niederlagen geben sie auf – und lobbyieren mehr in Washington: Kaliforniens Netzneutralität bleibt, denn Provider geben Klage auf.
- Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven soll in Rekordzeit fertig sein, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Das Flüssigerdgas ersetzt Russland-Importe: Erster Rammschlag am LNG-Terminal für Deutschlands neue Erdgasversorgung.
- Nach Rückgang und möglichem Importstopp der russischen Gaslieferungen muss Deutschland auf andere LNG-Importe und eigene Terminals wie in Wilhelmshaven setzen: Volltanken im Ausland, bitte!
- Jürgen Schmidt, Senior Fellow Security bei Heise, hat einen Kommentar aus einer Zukunft ohne Passwörter geschickt: "Willkommen zum Welt-Passwort-Gedenktag".
- DISH, Sat-TV-Betreiber in den USA, hat sein terrestrisches 5G-Netz in Las Vegas aufgedreht. Bis Mitte Juni muss DISH mindestens ein Fünftel aller US-Wohnsitze mit 5G versorgen – ein Rennen gegen die Zeit.
(fds)