Glasfaserspezialist Corning schockt die Telecom-Ausrüster

Bis 2004 werde es kein nennenswertes Wachstum im Telekommunikationsbereich geben, prophezeit Corning den Telecom-Ausrüstern und IP-Carriern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Corning, weltgrößter Hersteller von Glasfaserkabeln und stark vertreten im Markt der Komponenten für optische Netze, schockte die gesamte Branche, von Telecom-Ausrüstern bis hin zu IP-Carriern. Im Rahmen der Ankündigung, im vierten Quartal müsse man zusätzliche Sonderbelastungen von 800 bis 825 Millionen US-Dollar verbuchen, meinte Cornings Finanzchef James B. Flaws lapidar, bis 2004 werde es kein nennenswertes Wachstum im Telekommunikationsbereich geben. Die zusätzlichen Belastungen seien diesem pessimistischen Ausblick nur angemessen. Bislang war die Branche recht optimistisch gewesen, dass sich der Telekommunikations- und Carrier-Bereich im Jahr 2003 zügig erholen könne.

Immerhin: Auch wenn man keine schnelle Erholung erwarte, so rechne man doch damit, dass sich auf lange Sicht die Lage verbessere, da die Nachfrage nach Bandbreite weiterhin wachse, meinte Flaws. Dies werde die vorhandenen Überkapazitäten irgendwann aufbrauchen. Und wenn die Regierungen ihre Politik änderten, sich die Industrie weiter konsolidiere und neue Breitband-Anwendungen eingeführt würden, könnte die Erholung auch schneller eintreten.

Zumindest die Hoffnung auf weitere Konsolidierung scheint nicht unangebracht. Corning selbst trägt ein gut Teil dazu bei -- was unter anderem die Mitarbeiter zu spüren bekommen, denn der Konzern kündigte zuletzt im Oktober weiteren Stellenabbau und Werksschließungen an. Aber auch weitere Pleiten und Übernahmen bei den IP-Carriern könnten ins Haus stehen -- das letzte Opfer war der traditionsreiche Carrier Genuity, der im Rahmen eines Insolvenzverfahrens von Level 3 übernommen wird.

Zur Situation der Telecom-Ausrüster und IP-Carrier siehe auch: (jk)