Duesmann vs Lindner: Audi-Chef versteht Haltung zum Verbrennerverbot nicht

Deutschland werde nicht fürs Verbrennerverbot stimmen, sagt Christian Lindner. Audi-Chef Duesmann irritiert das. Er fordert stärkere Förderung der E-Mobilität.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 388 Kommentare lesen

Markus Duesmann, Vorsitzender des Vorstands und Vorstand für Baureihen der AUDI AG bringt sein Unternehmen geschickt ins Spiel.

(Bild: Audi)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Das EU-Parlament hat vor gut zwei Wochen den Vorschlag der EU-Kommission angenommen, keine Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 mehr neu zuzulassen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) erklärte daraufhin auf dem Tag der Industrie am Dienstag in Berlin, die Bundesregierung werde diesem Ende der Verbrennungsmotoren nicht zustimmen. Audi-Chef Markus Duesmann kann diese Kehrtwende für sein Unternehmen nicht nachvollziehen. Er wünscht sich stattdessen bessere Rahmenbedingungen für eine schnellere flächendeckende Einführung der Elektromobilität.

Die Meinung des Audi-Chefs zu Lindners Beschluss hat die Wirtschaftswoche eingeholt. Duesmann sagte dem Blatt in der Ausgabe vom 23. Juni: "Unser Plan für den Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie steht, ab 2026 wird Audi nur noch rein-elektrische Modelle neu auf den Markt bringen." Das betrifft dann zwar noch nicht die laufende Produktion von Autos mit ausschließlichem thermodynamischen Antrieb oder Hybridmodelle, doch sollten diese bei den typischen Laufzeiten einer Generation schon deutlich vor 2035 auslaufen.

Duesmann fordert statt eines Festhaltens an der traditionellen Technik stattdessen eine entschlossenere Förderung der Elektromobilität. Dem Audi-Chef liege vielmehr an "einer beschleunigten Energiewende, einem viel schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur und einer ausreichenden Versorgung mit Batteriezellen". Als flankierende Maßnahme für einen raschen Umstieg wünscht sich Duesmann einen "ambitionierten CO₂-Preis" in ganz Europa. Mit dem gleichen Ziel sollte die Regierung schnellstmöglich die Förderbedingungen für Elektroautos ab dem 1. Januar 2023 regeln, um den Kunden Entscheidungssicherheit zu geben.

(fpi)