Freitag: Intel und Amazon leiden, Apple dagegen weniger

Intel am Boden + Amazon mit Gewinnrückgang + Apple ist krisenfest + Aus für anonyme Kryptozahlungen + Erdgas-Umlage mit Mehrkosten pro kWh + Abschied vom BMW i3

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Figuren arbeiten an Geldmünzen

(Bild: beeboys/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Geschäftsergebnisse von Intel, Amazon und Apple ähneln sich nur teilweise. Alle leiden unter Lieferproblemen, aber die Auswirkungen könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Intels Umsätze deutlich zurückgingen und zu einem Millionenverlust führten, konnte Amazon seinen Umsatz steigern, aber die Gewinne haben sich mehr als halbiert. Trotz vorheriger Umsatzwarnung kommt Apple dagegen bislang noch gut durch die weltweiten Krisen und verzeichnet sogar einen Umsatzrekord, aber die Gewinne gehen etwas zurück – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Intels Aktien haben im nachbörslichen Handel um bis zu 10 Prozent nachgegeben, nachdem der Chipkonzern deutlich weniger Umsatz und sogar einen Verlust für das letzte Quartal gemeldet hat. So sank der Gesamtumsatz in den letzten drei Monaten im Jahresabstand um 22 Prozent und gegenüber dem Vorquartal um 17 Prozent. Dazu sind die Gewinne regelrecht abgestürzt, sodass Intel Verluste in Millionenhöhe hinnehmen muss. Die neuen Alchemist-Grafikchips tragen auch dazu bei, dass Intel am Tiefpunkt ist: Deutlicher Rückgang beim Umsatz und Millionenverluste.

Ganz so schlecht sieht es bei Amazon nicht aus, denn der Konzern konnte seinen Umsatz im Jahresvergleich um 7 Prozent steigern. Der Betriebsgewinn ist allerdings um 57 Prozent eingebrochen und das Nettoergebnis summiert sich auf zwei Milliarden Dollar Verlust. Weil das aber besser ist, als Finanzanalysten erwartet hatten, sind institutionelle Anleger begeistert und kaufen Amazon-Aktien. Dass es noch Betriebsgewinn gibt, verdankt Amazon einerseits Dritthändlern, andererseits seinen Amazon Web Services: Betriebsgewinn bei Amazon halbiert, Aktie schießt nach oben.

Apples Ergebnisse tendieren in ähnliche Richtungen, aber bei Weitem nicht so eklatant wie bei Amazon. So konnte der iKonzern seinen Umsatz um 5,5 Prozent steigern, was einen Rekord für ein zweites Quartal darstellt. Die Gewinne gingen ebenfalls zurück, aber von Verlusten ist Apple mit über 19 Milliarden Dollar unter dem Strich noch weit entfernt. Interessanterweise stieg der Hardware-Umsatz mit iPhones, während die durch iPads und Macs erzielten Einnahmen etwas nachgegeben haben, sagen Apple-Quartalszahlen: Nicht wirklich Krise.

Die Bundesregierung hat keine grundsätzlichen Einwände mehr gegen den ersten umfassenden Regulierungsansatz für die Kryptowährungsbranche. Künftig müssen bei Übertragung von Kryptowerten Auftraggeber und Empfänger identifiziert werden. Das Finanzministerium kritisiert das nicht mehr und erklärt, man setze sich "auf europäischer und internationaler Ebene für einen verlässlichen rechtlichen Rahmen für Kryptowerte" ein: Bundesregierung befürwortet Aus für anonyme Kryptozahlungen prinzipiell.

Voraussichtlich zum 1. Oktober 2022 will die Bundesregierung eine Umlage für alle Gaskunden einführen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geht von Mehrkosten in einer Spanne zwischen 1,5 und 5 Cent pro kWh aus. "Wenn der durchschnittliche Verbrauch bei 20.000 kWh liegt, bewegt man in einem mittleren 100-Euro-Bereich", sagte Habeck. Wie hoch letztlich die Umlage sein wird, soll sich im Laufe des kommenden Augusts zeigen, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium: Habeck rechnet mit bis zu 5 Cent Mehrkosten pro Kilowattstunde durch die Erdgas-Umlage.

Der technisch brillante BMW i3 bewies an der Schwelle zur Massen-E-Mobilität, was nur wenige nicht wussten: Der große Aufriss um ein kleines Auto lohnt nicht. Der i3 war effizient, er war auch nachhaltiger als alles, was BMW bis dahin gebaut hat. Andererseits bestätigte er auf den Punkt die Befürchtungen der Konservativen im Management, dass man damit den Aufwand viel zu weit treiben würde. BMW machte alles anders und verdiente dadurch mit diesem Auto über die gesamte Produktionszeit nicht wirklich Geld. Unser Kommentar zum Abschied des BMW i3: Jeder hat mal groß angefangen.

Auch noch wichtig:

(fds)