Elektroauto VW ID. Buzz im Test: Sehr teurer Bus auf Basis des VW ID.3

Der VW ID. Buzz ist so gut, dass im Test nur leichte Mängel auffallen. Nur günstig ist er gar nicht – aber wann war das schon so bei den Nutzfahrzeugen von VW?

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VW ID. Buzz

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
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20.000 verbindliche Bestellungen: Die Menschen lieben den VW ID. Buzz auch ohne Probefahrt. Quasi blind. Jetzt, etliche Monate nach einer ersten kurzen Ausfahrt im seriennahen Prototyp, steht er als Serienmodell auf der Straße. Bereit für eine ausführliche Testtour. Ich lege meine Isomatte und den Schlafsack rein. Das "Gute Nacht Paket" mit Jalousien an den Fenstern und Liegefläche gibt es (noch) nicht im Buzz. Aber das Multiflex Board, das bei umgeklappten Rücksitzen zu einer ebenen Fläche führt. Der VW ID.Buzz steht in der Tradition der T-Busse aus Hannover. Zugleich symbolisiert er den Bruch: Nach luft- und später wassergekühlten Heckboxern, nach lahmen Saugdieseln und ab dem T4 mit Frontantrieb und Power-TDI fährt der Buzz jetzt batterieelektrisch.

Beim Preis haben es die Niedersachsen schon immer von den Lebenden genommen. Der Basiskurs mit silberner Lackierung beträgt 64.581 Euro ohne Berücksichtigung der Förderung. Der Testwagen repräsentiert einen Bruttolistenpreis von 79.046 Euro und ist damit ziemlich am oberen Ende der aktuellen Preisliste. Wer jetzt zuckt, dem sei gesagt: Es gibt genug Leute, für die solche Summen oder die entsprechenden Leasingraten völlig okay sind. Hersteller kalkulieren schließlich nicht aus dem Bauch heraus, sondern wissen recht genau, wie weit sie die Schrauben in dieser Hinsicht anziehen können.

Ich steige ein, und da ist sie wieder, diese typische Sitzposition. Hoch und aufrecht und trotzdem anders als früher. Irgendwie Pkw-artiger und mit weniger Thron-Charakter als im T6. Alle Elektroautos auf Basis des Modularen Elektrifizierungs-Baukastens (MEB) ähneln sich, und das gilt auch für den ID. Buzz: Man startet wie bei Tesla, in dem man den Fuß aufs Bremspedal legt. Logisch. Die Systeme booten schneller als die frühen ID.3, im Vergleich zu anderen Elektroautos in diesem Preissegment jedoch langsam.