Auf der Suche nach dem idealen Getriebe

Seite 3: Auf der Suche nach dem idealen Getriebe

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Das Doppelkupplungsgetriebe hat sich etabliert
Volkswagen ist es zu verdanken, dass sich das Doppelkupplungsgetriebe unter dem Namen DSG (Direktschaltgetriebe) in den letzten Jahren im Markt etabliert hat. Aus Sicht von VW vereint dieses Getriebeprinzip die Vorteile von Handschalter und Automatik: Außer den Verbrauchseinsparungen biete das DSG „optimale Übersetzungen ohne das Problem der Zugkraftunterbrechungen“, wie sie von automatisierten Schaltgetrieben bekannt sind – Smart-Fahrern ist dieser Komfortmangel vertraut. VWs neueste Entwicklung ist ein 7-Gang-DSG mit Trockenkupplungen statt Kupplungen im Ölbad. Es verkraftet zwar aus genau diesem Grund „nur“ Drehmomente bis 250 Nm, aber die Trockenkupplungen ermöglichen wegen geringerer Schleppverluste einen noch besseren Wirkungsgrad.

Elektrische Aktuatorik steigert die Effizienz
Und damit sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft: So stellte zum Beispiel der britische Entwicklungsdienstleister Ricardo in Berlin ein Konzept vor, bei dem Kuppeln und Schalten nicht mehr hydraulisch oder elektrohydraulisch erfolgt, sondern ausschließlich von elektrischen Linearmotoren übernommen wird. Eine Energierückgewinnung, wie sie beispielsweise BMW als Teil seiner „Efficient Dynamics“-Strategie realisiert hat, könnte die notwendige Energie dafür praktisch umsonst bereitstellen.

Vor einigen Jahren mögen Zweifler noch damit gerechnet haben, VWs „Alleingang“ in der Getriebetechnik könnte ein ähnliches Ende nehmen wie die hauseigene Pumpe-Düse-Einspritzung, die der Hersteller mittlerweile aufgegeben hat. Doch nun setzen weitere Getriebe- und Automobilhersteller auf das DKG, selbst in den USA: Ford rechnet damit, dass „nasse und trockene Doppelkupplungsgetriebe bei Klein- und Mittelklassewagen Marktanteile erobern werden“. Dennoch werde dort das Automatikgetriebe das dominierende Konzept bleiben.