Bildungsinitiative für Autos

Seite 3: Bildungsinitiative für Autos

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Artenschutz für Außenseiter
Auch Forscher des Lehrstuhls für interaktive Sicherheitssysteme der Universität Karlsruhe und des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung IITB befassen sich mit der Frage, wie man Autos dazu bringen kann, eigenständig auf Gefahren zu reagieren und dabei dennoch mit anderen Fahrzeugen zu kooperieren. Doch sie beziehen dabei heterogene Situationen in ihre Überlegungen mit ein: Sie entwickeln Modelle, bei denen zwar Fahrzeuge untereinander kommunizieren und kooperieren, aber dabei berücksichtigen, dass andere dies nicht können. Dies ist zwar nicht explizit ein Kernpunkt der Arbeit, aber dennoch ein interessanter Ansatz: Das Modell erlaubt möglicherweise eine schrittweise Einführung kooperativer Fahrerassistenzsysteme ohne einen „Evolutionsstopp“ durch Zwangsnormierung.

Risiko-Management
Und so stellen sich die Forscher die Kooperation zwischen Autos vor: Wenn zum Beispiel ein Kind auf die Straße rennt und ein heranfahrendes Fahrzeug zu schnell ist, um noch zu bremsen, wird das Auto versuchen auszuweichen. Wenn aber auf der benachbarten Spur ein weiteres Fahrzeug fährt, muss dieses ebenfalls ausweichen oder das erste Auto muss einen anderen Weg suchen. Die Idee besteht nun darin, dass beide oder mehrere beteiligte Fahrzeuge miteinander kommunizieren, um eine Gefahrensituation gemeinsam aufzulösen. Eigenständiges und kooperatives Handeln werden bei diesem Ansatz also verknüpft, wie es auch bei menschlichem Handeln der Fall ist. Wenn dagegen ein Fahrzeug in der Gruppe keine Antwort gibt, weil ihm die technischen Fähigkeiten fehlen, müssen die übrigen Fahrzeuge „umdenken“ und eine Alternativstrategie wählen, zum Beispiel rechts statt links ausweichen, auch wenn hier vielleicht mehr Schäden zu erwarten sind.

Fehlendes Werteverständnis
Das klingt aus heutiger Sicht wie Science Fiction, denn selbst das autonome Fahren ohne jegliche Kooperation steckt noch in den Kinderschuhen. Voraussetzung wären Fahrzeuge, die mit Sensoren wie Kameras, Radar und GPS ausgestattet sind, über eine lokal begrenzte Funktechnik kommunizieren und vor allem „kognitive Fähigkeiten“ haben, also beurteilen und entscheiden können, allerdings weit schneller als Menschen. Und in dieser „Intelligenz“ liegt der eigentliche Knackpunkt.