Bildungsinitiative für Autos

Seite 5: Bildungsinitiative für Autos

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Zu diesem Zweck wurde Anfang 2006 der Sonderforschungsbereich Transregio 28 der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG mit dem Namen „Kognitive Automobile“ eingerichtet. Beteiligt sind die TU München, die Universität Karlsruhe (TH) und das Fraunhofer-Institut IITB sowie die Universität der Bundeswehr in Neubiberg. Bei den Forschungen geht es unter anderem um die Wahrnehmung auf Pixelebene, die Fusion von Sensordaten bis hin zur beschriebenen Fähigkeit einer Fahrzeuggruppe, in Echtzeit gemeinsam Entscheidungen treffen zu können.

Verhaltenstraining
Die Gruppenbildung ist nach Angaben des IITB bereits realisiert, nun sei man dabei, die Situationserkennung und -bewertung sowie die Verhaltensentscheidung zu verbessern. Wann die ersten „kognitiven Autos“ auf unseren Straßen unterwegs sind, wagt noch keiner vorauszusagen, doch ein Teil des Gedankenguts der Forscher ließ sich Ende 2007 zumindest schon in Kalifornien bestaunen. Mitarbeiter des IITB arbeiteten auch beim Team Annieway mit, dass beim DARPA Urban Challenge 2007 bei der Endausscheidung teilnahm und erst spät wegen eines Rechnerdefekts aufgeben musste. Der Wettbewerb im vergangenen Jahr unterschied sich von den zwei vorangegangenen Konkurrenzen unter anderem dadurch, dass die Fahrzeuge erstmals mit anderen interagieren mussten, zuvor mussten sie „einfach“ nur auf leeren Straßen autonom ihr Ziel ansteuern.

Soziale Autos
Die amerikanische Militärbehörde DARPA hat noch nicht entschieden, wie es mit dem Wettbewerb weitergeht und welche Anforderungen dann gestellt würden. Vielleicht gelingt es ja auf europäischer Ebene, ein eigenes Projekt aufzusetzen, um die Kooperationsfähigkeit „kognitiver Autos“ voranzutreiben. Es wäre eine neue Form des Autorennens, bei dem nicht unbedingt der gewinnen würde, der als Erster ins Ziel kommt, sondern der auf dem Weg dorthin am wenigsten Schaden anrichtet.

Tatsächlich gehen die Anforderungen für kooperierende Autos weit darüber hinaus, eine elektronische Knautschzone zu haben. Wenn man nicht auf Jahrzehnte hinaus eine Gleichschaltung der technischen Entwicklung will und wenn man das Modell des Individualverkehrs nicht durch Autos in der elektronischen Perlenkette konterkarieren möchte, müssen Fahrzeuge tatsächlich eine Art Sozialverhalten lernen, dass unterschiedlich Befähigte berücksichtigt, dazu würde zum Beispiel auch das Verständnis über mehrere Sprachgenerationen gehören. Der Erfolg von Car-to-Car und Car-to-X wird zumindest wesentlich von der „Intelligenz“ und Kooperationsfähigkeit der Autos abhängen. (ggo)