Braver Weltbürger – der Nissan Tiida im Test

Seite 3: Braver Weltbürger – der Nissan Tiida im Test

Inhaltsverzeichnis

Geringe Breite

Die Länge und die Höhe des Tiida passen zu einem Kompaktfahrzeug. An der Breite merkt man jedoch, dass es sich beim fahrbaren Untersatz um den eines Kleinwagens handelt. Sie liegt bei 1,70 Meter, was etwa acht Zentimeter weniger ist als beim Mégane. Das führt im Cockpit zu einer verringerten Ellenbogenfreiheit. So hat der linke Arm des Fahrers nicht weit bis zur Außenwand. Doch durch einen Kniff der Innenraumtüftler kommen sich die Frontpassagiere kaum ins Gehege. Die Sitze wurden so weit nach außen gerückt wie möglich. Die Lehneneinstellung und der Hebel für die Sitzhöhe sind deshalb an den Innenseiten der Möbel angebracht – eine gute (Teil-)Lösung für die Probleme, die die geringe Breite mit sich bringt. Die Sitze sind bemerkenswert breit und komfortabel, wenn sie auch wenig Seitenhalt bieten. Das passt zur Gesamtcharakteristik des Autos: Für sportliche Fahrer ist der Tiida nicht gedacht.

Komfortables Fahrwerk

So ist das Fahrwerk auch komfortabel ausgelegt. In schnell gefahrenen Kurven neigt sich das Auto nach außen und zuweilen wirkt der Tiida etwas schwammig. Fährt man schnell in einen engen Kreisverkehr ein, merkt man auch eine deutliche Untersteuerungstendenz: Man muss kräftig kurbeln, um in der Kreisbahn zu bleiben. Einen etwas befremdenden Eindruck hinterlässt auch die Lenkung: Sie wirkt in der Mittellage nervös, um bei starkem Einschlag dann zäher zu werden.

Düsteres Cockpit

Die kaum sportliche, wenig jugendliche Anmutung des Tiida spiegelt sich auch in der Gestaltung des Cockpits wider. Findet man etwa beim Qashqai oder beim X-Trail schicke Metallakzente, so kommt der Tiida sehr düster daher. Das ganze Armaturenbrett ist schwarz bis auf eine Querleiste, die aber mit ihrem Dunkelgrau auch nicht viel Kontrast bietet. Die Sitze sind nur in Schwarz oder in Beige zu haben. Die Instrumente liegen in tiefen Röhren. In punkto Materialqualität befindet sich der Tiida eher auf Kleinwagenniveau. So findet sich in der Fahrerumgebung viel genopptes Hartplastik, wie es beispielsweise auch den Innenraum des Peugeot 206 verunzierte. Nur an wenigen Stellen ist die Oberfläche hinterschäumt. All dies bezieht sich auf die gefahrene Variante Acenta.