Fahrbericht Honda CBR 1000 RR Fireblade / SP

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Hört sich zunächst kompliziert an, sieht auf der Matrix auch so aus, ist beim Fahren dann aber schneller kapiert und sinnvoller eingesetzt als gedacht. Fuhr die RR schon wunderbar spontan und mühelos, so übertrifft die SP dies bei noch knackigerem Kurvenverhalten – was allerdings auch an den aufgezogenen Bridgestone V02-Slicks liegt, die der SP zu mehr Schärfe verhelfen. Deshalb wird das Tempo immer höher, und nach ein paar Runden biege ich in die Boxengasse, um die Blade etwas härter abzustimmen zu lassen. Ich bin glücklich, denn Freddie kümmert sich sofort um mich und schlägt mir ein härteres Grundsetting vor, verbunden mit dem Tipp, in zwei, drei Runden wieder vorbei zu schauen.

Jetzt liegt die Honda spürbar ruhiger, die Fahrt wird schneller und ich muss stärker den Anker werfen – mit dem Ergebnis, dass sich die Japanerin beim Einlenken auf der Bremse versteift und den großen Bogen fahren will. Zurück in der Box, verändert Freddie das Bremsverhalten über die Taste am linken Lenkerende in Richtung soft auf „minus 2“.

Änderungen höchst effektiv

Die Setup-Modifikation macht sich unmittelbar bemerkbar, die Fireblade lenkt leichter ein und hält die enge Linie, auch auf dem kniffligen Linkseck bergauf hinter dem Fahrerlager bei gefühlt noch besserer Kontrolle. Dafür benimmt sich nun das Heck beim Herausbeschleunigen eine Spur nervöser, doch auch da weiß Freddie Rat: Er stellt Abstimmung für den Bereich Beschleunigen auf „plus 3“, was vielleicht sogar eine Stufe zu hart ist, doch die Unruhe beim Gasaufziehen ist weitgehend eliminiert. Erstaunlich, wie schnell und tiefgreifend die Anpassungen das Fahrverhalten hier auf der Rennstrecke verändern. Abstimmungsfreaks bekommen mit dem Öhlins Smart-EC eine tolle Spielweise mit einem extrem breiten und äußerst sensiblen Spektrum, die allerdings mit einem tiefen Griff in die Tasche verbunden ist: 22.275 Euro sind alles andere als ein Pappenstiel, auch wenn die SP damit immer noch rund 1500 Euro unter der Yamaha YZF-R1M rangiert. Wer’s nicht automatisch mag, wählt die manuelle elektrische Abstimmung mit konstanter Dämpfungscharakteristik. Hier ersetzt das elektronische Einstellmenü im Prinzip den Schraubenzieher und erlaubt so das Feintuning ohne aktive Anpassung an die Fahrsituation. (fpi)