Gedämpfter Wankelmut: Ideen aus der Fahrwerkstechnik

Seite 3: Gedämpfter Wankelmut: Ideen aus der Fahrwerkstechnik

Inhaltsverzeichnis

Audis DRC mit Diagonalverbindungen

Ebenfalls eine Stoßdämpferregelung ohne Elektronik stellt die Dynamic Ride Control (DRC) dar, die Audi im RS 6 Avant einsetzt. Während Agility Control vor allem gegen Wankbewegungen hilft, reduziert DRC auch die Nickbewegungen, das heißt zum Beispiel das Einknicken vorne beim starken Bremsen. Bei DRC sind die diagonal gegenüberliegenden Stoßdämpfer hydraulisch miteinander verbunden. Durch ein Zentralventil wird beispielsweise in der Kurve die Dämpferkennung so variiert, dass Bewegungen um die Längsachse – also Wankbewegungen – deutlich reduziert werden. Nach demselben Prinzip wirkt DRC Nickbewegungen, also Bewegungen um die Querachse, beim Beschleunigen oder Bremsen entgegen.

PASM: Stoßdämpferverstellung

Eine elektronische Stoßdämpfereinstellung ist das Porsche Active Suspension Management (PASM). Abhängig von Fahrweise und Fahrsituation regelt es aktiv und kontinuierlich die Dämpferkraft für jedes einzelne Rad. Sensoren erfassen dabei die Karosseriebewegungen, wie sie beim starken Beschleunigen, Bremsen oder auf unebener Fahrbahn auftreten. Signale wie Querbeschleunigung, Lenkwinkel, Bremsdruck und Motorenmoment werden ebenfalls verarbeitet. Das Steuergerät ermittelt anhand der Messwerte den aktuellen Fahrzustand und stimmt die Dämpferhärte ab. Dabei kann der Fahrer auch noch zwischen einer normalen und einer sportlichen Dämpferkennlinie wählen. Fährt man im Sportmodus über Unebenheiten, werden die Stoßdämpfer komfortabler eingestellt. Ist die Straße wieder eben, geht das PASM auf die ursprüngliche Kennlinie zurück. Das funktioniert auch umgekehrt: Wird im Normalprogramm die Fahrweise deutlich sportlicher und dynamischer, stellt das System automatisch auf eine sportbetonte Kennung um – die Dämpfung wird straffer. PASM ist in allen vier Porsche-Modellreihen optional verfügbar.