Neue Elektroautos 2019

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Bevor wir die wichtigen, weil realistischen elektrischen Neuheiten aus Asien aufzählen, sollen die deutschen Premiummarken BMW und Mercedes zu Wort kommen: BMW bringt den iX3 mit mindestens 70 kWh Batteriekapazität, kündigt den „elektrischen 3er“ mit dem Arbeitstitel i4 an, und weil es offenbar unvermeidbar ist, wird ein schweres SUV folgen. Für die dynamische Stadtfahrt geht der e-Mini in den Verkauf – ein hausinterner Wettbewerber des bewährten i3, bei dem die Option des Range Extenders mit der aktuellen Batterie weggefallen ist. Mercedes liefert endlich den GLC F-Cell in Kleinserie aus; es folgen der EQA auf Basis der A-Klasse und eine Studie des EQS als Ausblick auf eine S-Klasse ohne Verbrennungsmotor.

Leaf mit Luftkühlung?

Unterdessen steigt die Vielfalt der Modelle aus Japan und Südkorea: Nissan ergänzt den Leaf 2 (Test) durch eine von 40 auf mehr als 60 kWh gesteigerte Batteriekapazität. Hartnäckig hält sich das Gerücht, der starke Leaf hätte keine Flüssigkeitskühlung für den elektrochemischen Speicher, was beim 40er Leaf zu Rapidate führte – warten wir es ab. Toyota lässt sich wie gehabt Zeit und wird ein BEV auf Basis des C-HR einführen und das vorerst nur für den chinesischen Markt. Toyota, ganz auf Bodenständigkeit gepolt, will in Europa zuerst mit dem Corolla Hybrid und dem Corolla Touring Sports Hybrid sowie mit dem RAV4 Hybrid punkten. 2020 soll es weitere BEVs und vor allem FCEVs geben, also brennstoffzellenelektrische Fahrzeuge.

Hyundai verkauft bald das Facelift des Ioniq electric mit auf geschätzt 40 kWh erhöhter Batteriekapazität. Dazu liefert der südkoreanische Autohersteller den Kona EV als BEV sowie den Nexo als FCEV aus. Hyundai hat seinen guten Ruf bei Elektroautos etabliert, was zu längeren Lieferfristen in Folge hoher Nachfrage führt. Damit müssen die Käufer bei Kia gleichfalls rechnen: Der e-Niro ist 20 Zentimeter länger als der Hyundai Kona EV und hat entsprechend mehr Platz. Ebenfalls neu ist der Kia Soul EV 2, der mit 150 kW und 64 kWh deutlich mehr bietet als sein Vorgänger.

Groß diktiert die Preise

Während die großen Hersteller aus den Vollen schöpfen können, müssen die kleinen kämpfen: Der Sono Sion wird mit 25.500 Euro viel teurer als vermutet, und der e.Go Life lässt inzwischen zu lange auf sich warten. Das Zeitfenster für die mutige Kleinkonkurrenz schließt sich, denn die Großen der Branche können mittels Quersubventionierung zumindest mittelfristig Preise aufrufen, die kleine Hersteller nicht mitgehen können. Die Frage ist, ob sie das wollen.

Neben den vielen BEVs sollten die PHEVs nicht vergessen werden. Sie erhalten durch die 0,5-Prozent-Regelung Rückenwind. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit nennen wir die wichtigsten Vertreter dieser Antriebsgattung: Der neue 3er BMW kommt in der zweiten Jahreshälfte als 330e. Nach der Vorstellung im Februar wird der Volkswagen Passat GTE zeitgleich mit dem allgemeinen Facelift an die Käufer übergeben. Mercedes versucht es sogar mit der Kombination aus aufladbarer Batterie und Dieselmotor: bei C300de und E300de ist es entweder leise oder – ein wenig – rumplig. Das alles ist lediglich die Erweiterung des Anfangs der Elektromobilität – der echte Boom dagegen ist für die erste Hälfte des kommenden Jahrzehnts absehbar.

Die interessantesten Neuheiten mit Verbrennungsmotor finden Sie hier. (chlo)